Kann ich mir ein Haus kaufen? Und wenn ja, für wieviel? Viele Fragen stehen am Anfang eines Hauskaufs. Bei der Immobilienfinanzierung lohnt es, sich vorab einen Überblick über die eigene finanzielle Situation und die Rahmenbedingung des Hauskaufs zu verschaffen. Wer die eigene finanzielle Situation gut einschätzen kann, die Konditionen der Banken kennt und einen Finanzierungsvergleich im Internet macht, kann beim Kauf einer Immobilie viele Tausend Euro sparen.
Die meisten angehenden Hausbesitzer können den Kaufpreis nicht vollständig vorab finanzieren, sondern müssen sich Gedanken um die Finanzierung des Wohneigentums machen. Dabei lohnt es sich ein Finanzierungsvergleich beim dem von mehreren Banken Angebote eingeholt und verglichen werden. Schon kleine Unterschieden in den Kreditkonstruktionen machen über die Jahre finanziell einen nicht unerheblichen Unterschied.
Inhalt
- 1 Die Erwartungen der Bank
- 2 Die eigene finanzielle Situation
- 3 Mit dem Finanzierungsvergleich eine günstige Baufinanzierung finden
- 4 Das schlüssige Finanzierungskonzept
- 5 Der Finanzierungsvergleich im Internet
- 6 Worauf Kreditnehmer bei Darlehen achten sollten
- 7 Fehler bei der Immobilienfinanzierung vermeiden
- 7.1 Tilgungsrate zu hoch
- 7.2 Tilgungsrate zu niedrig
- 7.3 Zinsbindungsfrist zu kurz
- 7.4 Der Darlehnsvertrag ist nicht flexibel
- 7.5 Staatliche Förderung nicht nutzen
- 7.6 Fehlkalkulation der Nebenkosten
- 7.7 Zu wenig Eigenkapital
- 7.8 Die eigene Handwerksleistung einplanen
- 7.9 Fehlende Rücklagen für Reparaturen
- 7.10 Der Hausbank vertrauen
- 8 Den Finanzierungsvergleich nutzen
Die Erwartungen der Bank
Wer eine Immobilie kaufen möchte, braucht in der Regel eine Hypothek. Die Bank analysiert dabei die finanziellen Verhältnisse ihrer Darlehensnehmer genau und wer vorab weiß welche Konditionen und Unterlagen relevant sind, der hat bei der Kreditverhandlung mit der Bank gut Karten. In jedem Fall muss der Kreditnehmer bestimme finanzielle Bedingungen erfüllen.
Zu den Unterlagen, die die Bank vom Kreditnehmer verlangen gehören neben den aktuellen Gehaltsnachweisen auch Nachweise über weitere Vermögen aus Bausparverträgen, auf Festgeldkonten oder in Aktiendepots. Auch der Rückkaufswert einer Lebensversicherung ist interessant für die Bewertung der Eigenkapitaldecke.
Eine Immobilienfinanzierung ganz ohne Eigenkapital ist nur in den seltensten Fällen möglich. Ein solider Eigenkapitalanteil steigert die Chancen auf einen positiv bewilligten Kreditantrag deutlich und oftmals ist der Hauskauf ohne eine Eigenbeteiligung von vornherein ausgeschlossen.
Die eigene finanzielle Situation
Daher stellt sich die Frage ob und wenn ja, welche Immobilie sich mit den eigenen finanziellen Verhältnissen finanzieren läßt. Banken und andere Kreditinstitute analysieren dabei das vorhandene Sparvermögen und insbesondere das Jahreseinkommen der letzten Jahre. Als Faustregel gilt, dass ca. 20 Prozent des Wertes der Wunschimmobilie selbst finanziert werden müssen. Weiter sollten die laufenden Kosten für die Tilgung ein Drittel des Monatseinkommens nicht übersteigen, um eine reibungslose Rückzahlung des Kredites über mehrere Jahre oder Jahrzehnte ermöglichen zu können.
Möchte man ein Haus für 500.000 EUR kaufen, sollte man also 100.000 EUR auf der hohen Kante haben. Ist da Jahreseinkommen eher unterdurchschnittlich, verlangen Banken auch schon mal 30 Prozent des Wertes an eigenen Mitteln. Banken brauchen Sicherheiten und daher kann es sinnvoll sein die eigenen Wertpapierdepots oder Rentenfonds der Bank gegenüber offenzulegen, um die eigene Finanzsituation in ein positives Licht zu rücken.
Genügend finanzielle Reserven sind für die Bank immer ein Hinweis auf einen zahlungskräftigen Kreditnehmer. Problematisch kann eine unterschiedliche Einschätzung des Verkehrswertes der Immobilie sein, denn der Wert des Wohneigentums hat direkten Einfluss auf die Errechnung des benötigten Eigenkapitals.
Genauso wichtig ist ein präzise Kalkulation der laufenden Kosten der Immobilie. Die Darlehenszinsen und die jährlichen Nebenkosten sind neben den Kosten für die Tilgung des Kredites ein nicht unerheblicher Kostenfaktor. Ebenso wichtig und definitiv zu berücksichtigen sind die Notar- und Grundbuchkosten, sowie Ausgaben für den Umzug und neu anzuschaffende Möbel. Stehen bereits beim Einzug weiter Kosten ins Haus, etwas für nötige Renovierungen, Anbauten oder die Anlage des Gartens, können die monatlichen Fixkosten dem Kreditnehmer schnell über den Kopf hinauswachsen.
Mit einer guten Vorbereitung steht dem Kreditantrag dann nichts mehr im Wege. Bei der Finanzierung heißt es dann, sich vor Abschluss eines Kreditvertrages über die Angebote der verschiedenen Banken zu informieren. Das optimale Angebot findet sich oft nicht auf den ersten Blick.
Mit dem Finanzierungsvergleich eine günstige Baufinanzierung finden
Sich gut zu informieren und die verschiedenen Kreditgeber zu vergleichen sind das A und O einer erfolgreichen Baufinanzierung. Verglichen werden müssen alle Konditionen des Anbieters, eine Fokussierung auf die Zinskonditionen alleine führt meistens in die Irre. Ein guter Anbietervergleich umfasst die Analyse aller Vertragsinhalte und sorgt so für ein klares und transparentes Bild der verschiedenen Anbieter der Immobilienfinanzierung.
Das schlüssige Finanzierungskonzept
Um verschiedenen Anbieter sinnvoll vergleichen zu können, braucht es ein sorgfältig ausgearbeitetes Finanzierungskonzept. Eine wirklich passende und günstige Baufinanzierung lässt sich nur dann ermitteln, wenn Klarheit über die eigene Finanzlage und die Kosten der zur erwerbenden Immobilie bestehen.
Eindeutig bestimmten sollte man die genaue Höhte der gesamten Finanzierungssumme, die Höhe des selbst aufzubringenden Eigenkapitals und die maximal zu stemmende monatliche Tilgungsrate. Basierend auf diesen Eckdaten kann das Finanzierungskonzept umrissen und eine passende Immobilie ins Auge gefasst werden.
Der Finanzierungsvergleich im Internet
Der Anbietervergleich im Internet ist eine der einfachsten Möglichkeiten um einen schnellen Überblick über die günstigsten Anbieter unter den Banken und Kreditinstituten zu bekommen. Der Kreditnehmer kann verschiedene Angebote für die Baufinanzierung direkt im Internet vergleichen, und sich einen ersten Überblick über die aktuellen Konditionen der Baufinanzierer verschaffen.
Ein Angebotsvergleich im Internet ist kostenlose und der Kreditnehmer kann unverbindlich die verschiedenen Darlehenskonditionen abfragen. Die meisten Anbietervergleiche ermöglichen die Zusendung von mehreren Angeboten, die dann in Ruhe studiert werden können. Kreditnehmer können sich so einen Überblick über die verschiedenen Zins- und Vertragskonditionen verschaffen und finden innerhalb kurzer Zeit das passende Darlehen für einen Hauskauf.
Die Kreditinstitute können auch direkt online kontaktiert werden, um ein individuelles Angebot anzufordern. Zu beachten ist, dass die im Internet eingestellten Angebote und Zinssätze immer eine gute bis sehr gute Bonität voraussetzen. Im Einzelfall kann ein individuelles Angebot daher deutlich vom Finanzierungsangebot im Internet abweichen.
Damit die Immobilienfinanzierung auf einem soliden Fundament steht, gilt es trotzdem, alles gut durchzukalkulieren und Fehler zu vermeiden.
Worauf Kreditnehmer bei Darlehen achten sollten
Bei der Auswahl eines Kreditinstitutes sollten verschiedene Faktoren berücksichtigt werden.
Sollzins oder Effektivzins
Der Sollzins gibt an in welcher Höhe das Darlehen verzinst wird. Im Effektivzins sind bereits weitere Kostenfaktoren enthalten. So kalkuliert man mit dem Effektivzins bereits die anfallenden Nebenkosten und kann die letztlich anfallenden Kosten besser abbilden. Der Sollzins und Effektivzins können stark voneinander abweichen. Der Sollzins ist dann unter Umständen deutlich niedriger als der Effektivzins. Der Sollzins allein ist daher nur beschränkt geeignet um vorauszusagen, wie günstig der Kredit angeboten wird. Ein effektiver Vergleich mehrerer Baufinanzierungsangebote ist nur mit dem Effektivzins möglich.
Einschätzung des Verkehrswertes
Bei der Ermittlung des Verkehrswertes einer Immobilie kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz. Viele Faktoren fließen in die Immobilienbewertung ein, weshalb verschiedene Kreditinstitute zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen können. So kann ein Experte die Bewertung nach dem Sachwertverfahren, dem Vergleichswertverfahren und dem Ertragswertverfahren vornehmen. Verglichen wird die Immobilie dabei entweder mit ähnlichen Objekten oder der Wert wird analog eines fiktiven Neubaus berechnet. Das Ertragswertverfahren ermittelt welche Mieteinnahmen theoretisch durch die Vermietung der Immobilie erzielt werden könnten.
Die Einschätzung des Verkehrswertes hat direkten Einfluss auf die Eigenkapitalanforderungen bei einem Kreditantrag. Im Zweifel ist hier ein unabhängiger Gutachter zu beauftragen, als erster Schritt reicht sicher auch eine kostenlose Immobilienbewertung im Internet. Dabei werden vergleichbare Häuser oder Wohnungen zur Bewertung herangezogen.
Zinsbindungsfrist
Eine Baufinanzierung läuft in der Regel über viele Jahre oder Jahrzehnte. Meist wird dabei eine Zinsbindung von 15-20 Jahren vereinbart. Ist nach Ablauf der Frist das Darlehen nicht vollständig zurückgezahlt, läuft der Kredit mit einer variablen Verzinsung weiter. Die Zinsen richten sie dabei nach den aktuellen Marktzinsen. Eine längere Zinsbindung bietet Sicherheit, bedeutet aber auch ein etwas höheres Zinsniveau. Der Kreditnehmer sollte einem langen Zinsbindungszeitraum dann zustimmen, wenn der Zinssatz vergleichsweise niedrig ausfällt. Andernfalls kann der Zinssatz mittelfristig neu verhandelt werden. In einer Zinshochphase kann der Kreditnehmer davon ausgehen, dass die Leitzinsen wieder fallen werden. Der Leitzins der Zentralbank hat zwar nur indirekten Einfluss auf das Hypothekenzinsniveau. In einem sinkenden Marktumfeld geben aber erfahrungsgemäß auch die Zinsen bei der Baufinanzierung nach.
Ist die Zinsbindung ausgelaufen, muss mit der Bank über eine Anschlussfinanzierung verhandelt werden. Kreditnehmer können dabei wählen, ob sie diese mit dem bisherigen Kreditgeber vereinbaren oder ob eine andere Bank bessere Konditionen bietet. In jedem Fall empfiehlt es sich, früh genug vor Auslaufen der Zinsbindung nach günstigen Angeboten zur Anschlussfinanzierung zu suchen.
Sondertilgung
Die Kreditraten werden in der Regel in festen monatlichen Raten beglichen. Bei einer Sonderzahlung werden über die vereinbarten Raten hinaus zusätzliche Zahlungen vorgenommen, um den Kredit vorzeitig zurückzuzahlen. Ein Sondertilgungsrecht muss vertraglich im Darlehensvertrag vereinbart werden, ein gesetzlicher Anspruch besteht nicht.
Das Sondertilgungsrecht muss daher gesondert in den Kreditvertrag aufgenommen werden. Dabei ist festzuhalten unter welche Voraussetzungen eine Sondertilgung vorgenommen werden kann. Die Höhe der Zahlung wird als ein Anteil der Gesamtkreditsumme festgelegt. Oft sind die Zinskonditionen für Darlehen mit Sondertilgungsrecht etwas schlechter. Steht eine dauerhafte Gehaltserhöhung in Aussicht macht es sicher Sinn ein Sondertilgungsrecht für den Immobilienkredit festzuschreiben.
Laufzeit
Die Laufzeit des Darlehens legt fest über wie viele Monate und Jahre man das Darlehen zurückzahlt. Die Länge der Laufzeit hat einen direkten Einfluss auf die gewährte Zinshöhne und sonstige Kreditkonditionen. Länger Laufzeiten gehen statistisch mit einer höheren Kreditausfallrate einher. Kurze Kreditlaufzeiten sind daher in der Regel günstiger, weil Kreditinstitutionen bei einer langen Laufzeit einen höheren Zinssatz bestimmen. Zudem sind in der aktuellen Niedrigzinsphase Kredite mit sehr langer Laufzeit nicht attraktiv für die Banken. In der Folge können derzeit nicht alle Kreditinstitute mit Laufzeiten von bis zu 30 Jahren oder mehr aufwarten.
Während eine hohe monatliche Rate ist im Endeffekt günstiger ist als die Rückzahlung vieler kleiner Kreditraten über einen langen Zeitraum, fallen für den Fall, dass man sich die höhere monatliche Rate leisten kann, unnötig Zinsen an.
Die individuell sinnvollste Laufzeit hängt dabei von der eigenen finanziellen Situation ab. Während eine kürzere Kreditlaufzeit einen positiven Einfluss auf den gewährten Zinssatz haben kann, sollte die monatliche Rate in keinen Fall zo hoch gewählt werden, so dass die monatliche Tilgungszahlung nicht mehr bedient werden kann. Der Kreditnehmer muss daher die Laufzeit seines Kredites an die eigenen Einnahmen und Ausgaben anpassen.
Die Rückzahlung der monatlichen Rate muss mit dem monatlichen Gehaltseingang finanziert werden können. Etwaige Überschüsse können gegebenenfalls über eine Sondertilgung aufgewendet werden. Ist man sich nicht sicher, ob eine höhere monatliche Rate machbar ist, sollte man eine Sondertilgungsvereinbarung abschließen und nicht darauf wetten, dass man sich die höhere Darlehensrate auf lange Sicht leisten kann. In jedem Fall ist es ratsam, die Kreditrate konservativ zu kalkulieren, da über eine Laufzeit von Jahren oder Jahrzenten die Unwägbarkeiten des Lebens schlicht nicht planbar sind.
Hilfreich für die eigene Kalkulation ist ein Kreditlaufzeitrechner, der die Konditionen für verschiedene Laufzeiten vergleicht. Kreditlaufzeitrechner finden sich kostenlos im Internet und berechnen Zinsen, monatliche Raten und die Gesamtkosten des Darlehens für unterschiedlichen Laufzeiten.
Eigenkapital
Die Höhe des Eigenkapitals hat entscheidenden Einfluss auf die gewährten Kreditkonditionen. Im Allgemeinen fordern Banken und andere Kreditinstitute einen Eigenkapitalanteil von etwa 20 Prozent des Immobilienpreises. Ein höherer Eigenkapitalanteil erhöht die Chancen, den Kredit bewilligt zu bekommen und drückt in der Regel auch den Zinssatz, da die Bank weniger Risiko trägt.
Fehler bei der Immobilienfinanzierung vermeiden
Die derzeitige Niedrigzinsphase ist ein Segen für viele Kreditnehmer. Da eine Immobilienfinanzierung auf Kredit aber fast immer über einen sehr langen Zeitraum läuft, gilt es trotzdem präzise zu kalkulieren und Fehler zu vermeiden. Die typischen Fallen bei der Baufinanzierung lassen sich leicht umschiffen, wenn man weiß, worauf es ankommt.
Tilgungsrate zu hoch
Die monatliche Kreditrate sollte immer anhand des aktuellen Einkommens kalkuliert werden. Dabei einen Puffer einzuplanen kann sicher nicht schaden, denn so übersteht man kurzfristige Phasen der Arbeitslosigkeit oder Krankheit ohne mit der Rückzahlung des Immobiliendarlehens in Rückstand zu geraten. Setzt man die Kreditrate zu hoch an, übernimmt man sich leicht und überschuldet sich und seinen Hausstand. Eine gründliche Planung schließt daher eine realistische Einschätzung der eigenen finanziellen Leistungsfähigkeit mit ein.
Tilgungsrate zu niedrig
Unter Umstände wird die Tilgungsrate aber auch zu niedrig gewählt, um die monatlich notwendigen Zahlungen klein zu halten. Sind die monatlichen Raten sehr niedrig gewählt, dann dauert die Rückzahlung des Immobiliendarlehens deutlich länger. Auch nach Ablauf der Zinsbindungsfrist ist dann ein Großteil des Kredites noch nicht getilgt und man muss mit der Bank unter Umständen einen deutlich weniger attraktiven Zinssatz verhandeln. Der Traum vom eigenen Haus wird dann schnell zum Albtraum. Dies gilt besonders in der aktuellen Niedrigzinsphase.
Zinsbindungsfrist zu kurz
Die optimale Zinsbindungsfrist hängt immer von der individuellen Situation des Kreditnehmers ab. Die eigene finanzielle Leistungsfähigkeit ist dabei ebenso ausschlaggebend wie das derzeitige Zinsumfeld. In der aktuellen Niedrigzinsphase sind die Banken eher selten bereit eine lange Zinsbindungsfrist zu vereinbaren. Die zukünftige Zinsentwicklung ist jedoch für keine Seite vorhersehbar, so dass das derzeit gute Zinsumfeld für Kreditnehmer genutzt werden will.
Einen Zinsbindungsfirst unter 5 Jahren ist daher momentan nicht anzuraten. Eine Zinsbindungslaufzeit hilft das derzeit niedrige Zinsumfeld optimal zu nutzen. Kreditnehmer sollten daher bei der Auswahl des Kreditgebers Wert auf eine längere Zinsbindungsfrist legen. Empfohlen werden trotz der etwas höheren Zinskosten eine Zinsbindung auf 10 oder besser 15 Jahre.
Der Darlehnsvertrag ist nicht flexibel
Da unvorhergesehen Einschnitte im Leben nicht vorhergesehen werden können, sollte der Darlehensvertrag flexibel gestaltet werden. Auf Jahre oder Jahrzehnte lässt sich ein Leben nicht planen und eine unvorhergesehene Arbeitslosigkeit kann die Abzahlung der monatlichen Raten deutlich erschweren oder unmöglich machen. In diesen Fällen hilft ein flexibler Darlehensvertrag der sowohl zeitweise niedrigere Raten wie auch höhere Raten in Zeiten wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit ermöglicht. So sollte in jedem Fall die Möglichkeit einer Sondertilgung Teil des Vertrages zwischen Bank und Kreditgeber sein.
Staatliche Förderung nicht nutzen
Unter Umständen haben Kreditnehmer Anspruch auf staatliche Zuschüsse. So geben die bundeseigenen Förderbanken günstige Darlehen an Kreditnehmer, die energieeffiziente Häuser und Wohnungen bauen oder andere Konditionen der Förderprogramme erfüllen. Zum Teil werden Förderprogramme auch von Städten und Kommunen aufgelegt. Zu unterscheiden ist zwischen zinsverbilligte Darlehen, die sich durch besonders attraktive Zinssätze auszeichnen, und Fördermitteln, die den Erwerb von Wohneigentum fördern, das zur Eigennutzung gedacht ist.
Fehlkalkulation der Nebenkosten
Bei jedem Immobilienkauf oder Bau eines Hauses fallen Nebenkosten an. Diese Zusatzkosten werden leicht unterschätzt, obwohl sie sich auf mehrere Tausend Euro belaufen können. Da sind zum einen die Kosten für den Notar und das Grundbuchamt und gegebenenfalls kommen Kosten für die Steuer, das Einrichten der Baustelle, Gutachten und einen Makler hinzu. Zudem unterschätzen viele Käufer die mit dem Immobilienkauf verbundenen Aufwendungen. Diese fallen etwa an für den Umzug und die Neueinrichtung des Hauses.
Viele Immobilien müssen nach dem Kauf erst renoviert werden. Mitunter sind Wände, Küchen und Einrichtung alt oder in einem unschönen Zustand. Auch speziellere Wünsche wie Designausstattungen können die Zusatzkosten schnell in die Höhe treiben. Geplante Änderungen sollten daher von Anfang an in die Finanzierungsplanung aufgenommen werden, um später keine böse Überraschung zu erleben.
Auch die Bank selbst verlangt unter Umständen zusätzliche Gebühren für die Einschätzung des Verkehrswertes oder andere Dienstleistungen im Rahmen der Immobilienfinanzierung. Kreditnehmer sollte hier genau hinschauen und im Zweifelsfall die genauen Konditionen erfragen. Im Allgemeinen sollten mindestens 10 Prozent der Darlehenssumme für die Kaufnebenkosten kalkuliert werden.
Zu wenig Eigenkapital
Im günstigsten Fall können sämtlichen Nebenkosten aus dem Eigenkapital finanziert werden. Bei Immobilienfinanzierungen mit wenig Eigenkapital werden meist höhere Zinssätze fällig, da die Banken ein höheres Ausfallrisiko eingehen. Durch hohe monatlichen Zinssätze kann die Rückzahlungsbelastung zu hoch werden, insbesondere wenn eine nicht vorhergesehene Phase der Arbeitslosigkeit die monatlichen Einkünfte drastisch drückt. In diesem Fall müsste die Immobilie verkauft werden, was oft mit Verlusten verbunden ist. Reicht der Verkaufserlös nicht aus, um die Darlehensverpflichtung zu erfüllen, dann ist die Immobilie verloren, aber die Schulden für den Immobilienkredit sind weiter zu zahlen.
Die eigene Handwerksleistung einplanen
Die eigene Arbeitsleistung beim Bau des Hauses oder der Renovierung nach dem Kauf wird meist zu hoch eingeschätzt. Während man mit eigenem handwerklichen Geschick Geld sparen kann, sind viele Arbeiten doch nur von spezialisierten und Erfahrenen Dienstleistern auszuführen. Der eigene Anteil an der Bautätigkeit sollte daher realistisch kalkuliert werden.
Fehlende Rücklagen für Reparaturen
Ein Haus oder eine Wohnung das über viele Jahre bewohnt wird muss von Zeit zu Zeit modernisiert werden. Beginnend mit einfachen Sanitärinstallationen über die Heizung, das Dach bis hin zu Feuchtigkeitsschäden, mit einer eigenen Immobilie sind im Laufe der Zeit Mehrkosten verbunden. Wird zu Anfang bei der Dämmung oder an der Heizanlage gespart, so sind die Konsequenzen später zu tragen. Entsprechend sind Rücklagen in den Finanzplan der Immobilienfinanzierung mit aufzunehmen, um gegebenenfalls etwas Spielraum für Reparaturen zu haben.
Der Hausbank vertrauen
Auch wenn man seit vielen Jahren mit Girokonto und Rahmenkredit bei der eigenen Hausbank gut gefahren ist, bei der Immobilienfinanzierung lohnt der Blick über den Tellerrand.
Die allermeisten Kreditnehmer wenden sich zuerst an ihre Hausbank um ein Angebot zur Immobilienfinanzierung einzuholen. Dafür gibt es Gründe und das bereits vorhandene Vertrauen ist sicher einer der größten Motivatoren. Daneben versprechen sich viele Immobilienkäufer eine schnelle und positive Bearbeitung ihres Kreditantrages.
Das ist vom Grundsatz her nicht falsch, doch sollte man sich vor Augen führen, dass nur kleine Unterschieden bei den Zinskonditionen über die Jahre gerechnet einen großen Unterschied machen können. So mag der Gang zur Hausbank problemlos und bequem sein, unter Umständen verschenkt man aber bei der Finanzierung über die Hausbank eine Menge Geld. Bei einem Immobiliendarlehen über 300.000 EUR mit einer Laufzeit von 25 Jahren und einer monatlichen Tilgungsrate von 700 EUR können sich die Mehrkosten auf mehrere Zehntausend Euro belaufen.
Es ist daher eine gute Idee verschiedene Zinskonditionen zu vergleichen und bei mehreren Banken ein Angebot zur Immobilienfinanzierung einzuholen. Gerade Onlinebanken glänzen beim Finanzierungsvergleich oft mit guten Konditionen. Nicht ohne Grund werden von Jahr zu Jahr mehr Verträge zur Immobilienfinanzierung online abgeschlossen. Ein solcher Angebotsvergleich lässt sich auch der eigenen Hausbank vorlegen. Manchmal ist die eigene Hausbank bereit auf den Finanzierungsvergleich einzugehen und das Darlehen kann dann zu ähnlich guten Konditionen auch beim eigenen Kreditinstitut abgewickelt werden.
Den Finanzierungsvergleich nutzen
In den Genuss einer optimalen Immobilienfinanzierung gelangen diejenigen, die bereit sind, mehrere Angebote einzuholen und zu vergleichen. Ein umfassender Finanzierungsvergleich hilft dabei, den Immobilienkauf optimal zu gestalten, so dass der Kreditnehmer problemlos in den neuen Lebensabschnitt starten kann.
Ein gutes Finanzierungskonzept basiert auf einer soliden Analyse der eigenen Finanzsituation und der Auswahl der passenden Immobilienfinanzierung. Ein Vergleich der verschiedenen Baufinanzierungsangebote ermöglicht dabei einen umfassenden Abgleich der Kreditkonditionen bei verschiedenen Banken. Der Kreditnehmer findet beim Finanzierungsvergleich Informationen zu einer Vielzahl von Details wie dem Effektivzins, der monatlichen Tilgungsrate und Sondertilgungsrechten. In der Detailanalyse lassen sich die eigenen Finanzdaten eingeben und man erhält so eine auf die eigene finanzielle Situation zugeschnittene Analyse der verschiedenen Anbieter und Konditionen.
Nur im Zusammenspiel unterschiedlichster Faktoren ergibt sich eine optimale Baufinanzierung. Das heißt konkret, mehrere Angebote einholen, vergleichen und die beste Immobilienfinanzierung auswählen. Ein Finanzierungsvergleich macht die Suche nach günstigen Finanzierungsangeboten und die Auswahl der besten Kreditkonditionen zum Kinderspiel.