Viele Menschen sind auf ihr Auto schlichtweg angewiesen, um damit beispielsweise zur Arbeit, zum Einkaufen oder auch zum Arzt zu fahren. Doch streikt der fahrbare Untersatz auf einmal, ist in der Regel eine schnelle Reparatur vonnöten. Es kann jedoch sein, dass die Werkstatt-Kosten für das Fahrzeug schlichtweg zu hoch ausfallen oder sich eine Reparatur nicht mehr lohnt. Somit wird ein neuer Wagen benötigt, dessen Anschaffungskosten allerdings oftmals die Möglichkeiten des Girokontos übersteigen. In diesem Fall ist dann gemeinhin die Aufnahme eines Darlehens eine gute Lösung. Doch für welche Variante entscheidet man sich hier am besten: Für einen Autokredit oder ein Darlehen von Privat? Oder existiert vielleicht noch eine andere Option?
Autokredit
Die Banken bieten Autokredite in Form von zweckgebundenen Darlehen an. Es ist dem Kreditnehmer somit lediglich erlaubt, die Darlehenssumme zum Kauf des Fahrzeuges zu nutzen.
Um ein neues Auto zu finanzieren, bietet sich die Aufnahme eines Autokredits an. Hierbei handelt es sich um ein sogenanntes zweckgebundenes Darlehen. Das bedeutet, dass die Darlehenssumme lediglich für den Kauf des gewünschten Wagens zu verwenden ist.
Die Banken prüfen dies bei einem Autodarlehen auch nach. In den meisten Fällen werden Autokredite für Neuwagen oder hochpreisige Gebrauchtwagen vergeben.
Darlehensdetails
Aufgrund der höheren Kreditabsicherung durch den Fahrzeugbrief bieten Autokredite häufig Vergünstigungen.
Um einen Autokredit zu erhalten, muss der angehende Darlehensnehmer zunächst verschiedene Voraussetzungen erfüllen. Die jeweiligen Vorgaben können zwar je nach Bank etwas variieren aber in der Regel ist vor allem eine gute Bonität sowie eine positive Auskunft der Schufa und ein sicheres, regelmäßiges Einkommen vonnöten. Außerdem legen die Kreditinstitute gemeinhin einen großen Wert auf einen festen Wohnsitz innerhalb von Deutschland sowie auf ein deutsches Girokonto.
Zudem ist es bei einem Autokredit oftmals üblich, dass die Bank zunächst den Fahrzeugbrief einbehält. Dadurch wird das Kreditinstitut zum Eigentümer des Wagens, und der Darlehensnehmer zu dessen Besitzer.
Sobald jedoch die letzte Kreditrate beglichen ist, bekommt der Kreditnehmer den Fahrzeugbrief zurück und wird somit zum Eigentümer.
Der Fahrzeugbrief dient der Bank somit als weitere Kreditsicherheit. Sollte es dem Kreditnehmer also beispielsweise zu irgendeinem Zeitpunkt nicht mehr möglich sein, die vereinbarten Darlehensraten zu begleichen, hat die Bank das Recht auf den Wagen zuzugreifen und diesen zu veräußern. Von dem Erlös wird anschließend die noch offenstehende Darlehenssumme beglichen.
Die zusätzliche Absicherung durch den Fahrzeugbrief, sowie die Zweckbindung beim Autokredit, bergen häufig jedoch auch Vorteile für den Kreditnehmer. Da hierdurch das allgemeine Darlehensrisiko sinkt, kommen die Banken oftmals dem Darlehensnehmer etwas entgegen und bieten gewisse Vorzüge an. Dabei kann es sich zum Beispiel um einen günstigeren Zinssatz ebenso handeln, wie um eine längere Kreditlaufzeit. So kommt es auch, das zweckgebundene Darlehen häufig günstiger sind, als beispielsweise klassische Ratenkredite.
Die Rückzahlung eines Autokredits erfolgt üblicherweise in Form von monatlich gleichbleibenden Raten. So profitiert der Darlehensnehmer nicht nur von einer guten Übersicht, sondern auch einer hohen Planbarkeit und müssen nicht etwa auf böse Überraschungen gefasst sein.
Privatkredit
Ein Privatkredit ist wortwörtlich eine private Angelegenheit: Hier verleiht eine Privatperson die benötigte Summe zum Autokauf.
Bei einem Privatkredit verhält es sich dagegen etwas anders, denn hier ist nicht etwa eine Bank, sondern eine andere, private Person der Darlehensgeber.
Die Kreditvergabe erfolgt bei einem Privatkredit üblicherweise aufgrund eines reinen Vertrauensverhältnisses. So kommt es hier auch nicht zu einer Auskunftseinholung und Eintragung bei der Schufa. Allerdings geht der Darlehensgeber natürlich davon aus, dass der Kreditbetrag zur Finanzierung eines Wagens verwendet wird; denn hierfür wird die betreffende Summe auch verliehen.
Kreditinfos
Ein Darlehen von Privat bietet eine hohe Flexibilität und ist zumeist kostengünstiger. Allerdings sollte, sofern möglich, der Kreditgeber mit Bedacht ausgewählt werden.
Bei der Vergabe eines Privatkredits sind beide Parteien hinsichtlich der Darlehensgestaltung vollkommen frei. So ist es lediglich wichtig, dass sich Kreditnehmer und -geber einig sind. Dementsprechend kann beispielsweise die Rückzahlung des Darlehens vollkommen flexibel gehandhabt werden.
Vielleicht wird etwa eine monatliche Zahlweise in unterschiedlicher Höhe, eine Rückzahlung je nach finanziellen Möglichkeiten des Kreditnehmers oder eine Tilgung der kompletten Darlehensschuld in Form einer Einmalsumme bis zu einem bestimmten Zeitpunkt vereinbart.
Ein weiterer Vorteil bei einem Kredit von Privat ist, dass hier zumeist keine oder lediglich geringe Zinsen verlangt werden. Im Vergleich zu einem Autokredit von einer Bank kann der Darlehensnehmer in Bezug auf die Zinsen somit einiges sparen.
Als Kreditgeber können im Allgemeinen zudem die unterschiedlichsten Personen fungieren. So ist es unter anderem machbar, die eigenen Eltern nach einem solchen Darlehen zu befragen oder den Bruder, beziehungsweise die Schwester. Ebenso gut können aber auch gute Freunde „einspringen“ und die benötigte Summe verleihen.
Im Idealfall handelt es sich jedoch um eine Person, zu der der Kreditnehmer ein gutes oder auch sehr gutes Verhältnis pflegt. Denn sollte es irgendwann einmal, aus welchen Gründen auch immer, zu Problemen und Streitigkeiten kommen, wird bei einem guten Verhältnis oftmals dennoch eine für beide Parteien zufriedenstellende Lösung gefunden. Handelt es sich dagegen um ein Familienmitglied, mit dem man ohnehin bereits auf „Kriegsfuß“ steht, wird die Geldleihgabe das sowieso bereits angespannte Verhältnis in der Regel eher noch mehr belasten.
Ein Darlehen von Privat kann allein auf mündlichen Absprachen beruhen; es besteht somit keine Pflicht, hier einen schriftlichen Darlehensvertrag zu verfassen. Es ist aber dennoch empfehlenswert, da auf diese Weise beide Parteien „etwas in der Hand halten“, sollte es zu Missverständnissen kommen.
Welcher Kredit?
In den meisten Fällen bevorzugen angehende Darlehensnehmer eher einen Kredit von der Bank, als einen Privatkredit.
Obwohl ein Kredit von Privat zwar günstig und im gemeinhin auch unkomplizierter ist, entscheiden sich im Allgemeinen viele angehende Darlehensnehmer für einen Autokredit von einer Bank.
Dabei sind die Hintergründe jedoch unterschiedlicher Natur. So kann es beispielsweise natürlich sein, das kein „passender“, privater Kreditgeber vorhanden ist und dementsprechend nur die Bank als Darlehensgeber infrage kommt. Oftmals jedoch möchte man keinen Verwandten oder Bekannten um den benötigten Betrag fragen, um das gute Verhältnis nicht zu belasten oder um schlichtweg nicht bekannt machen zu müssen, das man sich Geld zur Autofinanzierung ausleiht. Des Weiteren möchten viele Kreditnehmer nicht von einer anderen Person „abhängig“ sein.
Bei einem Autokredit von der Bank sind zwar in der Regel höhere Zinsen zu bezahlen, dafür leidet jedoch weder ein familiäres, noch privates Verhältnis. Außerdem kann sich der Kreditnehmer auf die Schweigepflicht der Bankangestellten verlassen. So muss keine dritte Person hiervon erfahren. Dazu kommt, dass die Banken dazu verpflichtet sind, sich an Gesetze und Richtlinien zu halten. Dementsprechend kann sich der Darlehensnehmer bei einem seriösen Kreditinstitut darauf verlassen, das alles mit rechten Dingen zugeht; was natürlich nicht nur für die Vergabe von Autokrediten gilt.