Als Damnum bezeichnet man den Abschlag bzw. Unterschiedsbetrag zwischen dem Nennwert eines Darlehens bzw. einer Forderung und dem tatsächlich ausgezahlten Betrag. Die Höhe des Damnums ist dabei immer abhängig von der Lage des Kapitalmarktes und dem Rang der Hypothek. Im außerbetrieblichen Bereich kann das Damnum vom Darlehensnehmer im Jahr der Darlehensaufnahme als Werbungskosten von der Steuer abgesetzt werden. Im betrieblichen Bereich wird es als Rechnungsabgrenzungsposten bilanziert und je nach Laufzeit des Darlehens enteweder gewinnmindernd oder aber gewinnerhöhend aufgelöst. Für den Darlehensgeber (die Bank) ist das Damnum eine Einnahme zu den Einkünften aus Kapitalvermögen. In der Umgangssprache wird das Damnum auch gern als Disagio bezeichnet.
Das Damnum, das vielfach auch als Disagio bezeichnet wird, ist ein Betrag, der von der Bank bei der Auszahlung des Darlehens einbehalten wird. Somit erhalten Kreditnehmer nicht den vollen Darlehensnennbetrag auf ihr Konto, sondern den Nettobetrag abzüglich des Abgeldes. Dies ist entsprechend zu beachten, denn so steht natürlich weniger Geld zur Verfügung, was für das jeweilige Vorhaben eingesetzt werden kann. Vielfach finden sich derartige Vereinbarungen im Bereich der Baufinanzierung. Wie hoch das Damnum in diesen Fällen vereinbart wird, ist natürlich abhängig von der aktuellen Zinsbelastung für Darlehen dieser Art, denn das Damnum stellt eine Art Zinsvorauszahlung dar. Die Banken berechnen den für die Laufzeit zu zahlenden Zins und ziehen diesen Betrag vom Auszahlungsbetrag ab. In den Darlehensverträgen finden sich dann Angaben wie „7% Disagio“ oder „Auszahlungsbetrag in Höhe von 93 Prozent“.
Gerade Kleinanleger verbinden den Begriff Damnum häufig mit dem Handel von Aktien. Unter anderem ist Damnum auch unter dem Namen Disagio bekannt. Das Disagio spielt beim Aktienhandel keine Rolle, das Agio aber schon. Das Agio wird meist als Aufgeld bei einer Neuemission von Aktien gebraucht. Ein Abschlag auf den Nennwert hingegen ist verboten. Allerdings kann das Damnum den Anlegern und Bankkunden in anderer Form begegnen. Bei einem Kauf von unterschiedlichen Anleihen sorgt das Disagio für bessere Rendite. Doch auch beim Sortenhandel wird mit einem Disagio gearbeitet. Was genau ein Damnum ist und worauf es zu achten gibt, wird im Folgenden erklärt.
Inhalt
Was ist ein Damnum?
Wie bereits erwähnt gibt es viele Begriffe für Damnum. Die bekanntesten Synonyme sind Disagio oder auch Abgeld. Der Begriff stammt aus dem Italienischen und beinhaltet modernes Bankwesen. Übersetzt bedeutet der Finanzbegriff etwas ähnliches wie Unbehagen oder Unbequemlichkeit. Bei einem Damnum handelt es sich um einen Abschlag auf einen bestimmten Betrag. Der Abschlag wird als ein prozentualer Anteil des Nennwertes angegeben. Ein gutes Beispiel hierfür ist die Ausgabe von Anleihen. Das Damnum wird im Endeffekt vom Nennwert abgezogen. Bei einem Anleihen in Höhe von 100 Euro würde der Käufer bei einem Disagio von 5 Prozent nur 95 Euro des Wertpapiers zahlen. Aus diesem Grund fällt häufig der Begriff Abgeld. Welcher Begriff genau verwendet wird, hängt vom jeweiligen Gebiet ab. Disagio wird oft bei Anleihen genutzt und Abgeld bei Abschlägen. In der Regel handelt es sich aber immer um das gleiche Verfahren. Das Gegenteil zum Disagio ist das Agio und wird auch als Aufgeld bezeichnet. Auch hier werden die prozentualen Anteile des Nennwertes angegeben.
Welche Arten von Damnum gibt es?
Sobald ein Darlehensabgeld vereinbart wurde, verringert sich automatisch der Auszahlungsbetrag. Aus diesem Grund ist das Damnum wie eine Zinszahlung anzusehen. Dabei ergeben sich unterschiedliche Konsequenzen im Bereich der Steuer. Bei der steuerlichen Beurteilung wird zudem zwischen dem betrieblichen und dem privaten Damnum unterschieden. Im Folgende eine kurze Gegenüberstellung.
betriebliche Damnum
Beim betrieblichen Damnum wird von einer Gewinnermittlung gesprochen, welche durch den Vergleich des Betriebsvermögens erzielt wird. Dazu wird für das Damnum zuerst eine Art Rechnungsabgrenzungsposten gebildet, welcher während der Auszahlung des Kredits einbehalten wurde. Anschließend wird der Posten entsprechend seiner Laufzeit aufgelöst. Dabei entstehen für den Darlehensgeber ein Ertrag und für den Darlehensnehmer ein Aufwand. In Sachen Gewinnermittlung gibt es ebenfalls einen Unterschied. Für Darlehensgeber ist das Damnum als Zinseinnahme anzusehen. Jegliche Einnahmen werden bei dem Geldfluss festgehalten. Der Darlehensnehmer hingegen verfügt über eine Betriebsausgabe, die sich sofort abziehen lässt, da sie nach dem Abflussprinzip erfasst werden muss. Wer mit Unterstützung des Kredits einen wirtschaftlichen Gegenstand erwerben möchte, für den wird das Damnum zu den Finanzierungskosten hinzugerechnet.
private Damnum
Bei einem privaten Damnum ist der private Darlehensgeber dazu verpflichtet, das Damnum als Teil seines Kapitalvermögens zu erfassen. Weiterhin lässt sich das Damnum durch einen privaten Darlehensnehmer steuerlich absetzen. Allerdings ist das nur möglich, wenn der Kreditzins direkt in Verbindung mit den Einkünften steht. Ein gutes Beispiel ist der Kauf eines Hauses, welches später zur Vermietung genutzt werden soll. Sollte das private Damnum auf eine Überschuss-Einkunftsart angewandt werden, so lässt sich das Damnum von den Werbekosten abziehen.
Die beliebtesten Arten hierfür sind:
- Einkünfte aus einer nichtselbstständigen Arbeit
- Einkünfte aus einem Kapitalvermögen
- Einkünfte aus der Verpachtung oder Vermietung einer Immobilie
Rechtsgrundlagen des Damnums
Bei uns in Deutschland haben die beteiligten Vertragsparteien eines Kreditvertrags sämtliche Möglichkeiten zur Preisgestaltung und Preisdifferenzierung. Sobald das Damnum zu einer Absenkung der Normalzinsen führt, zählt es zu den Zinsen. Der Grund ist auf die Bankpraxis zurückzuführen. Dort dient das Damnum als Rechenfaktor zur Messung der Zinsen. Es gilt als eine Art Ausgleich, welche abhängig von der Laufzeit ist. Bei einem Damnum ist nicht die Bezeichnung „Zins“ oder „Kosten“ wichtig. Im Vordergrund steht die Abgrenzung zwischen laufzeitunabhängigen sowie laufzeitabhängigen Kreditkosten. Je nach Fall entscheidet die Auslegung.
Anwendung von Damnum
Wie oben bereits erwähnt kommt das Disagio in unterschiedlichen Bereichen zum Einsatz. In manchen Fällen ist der Abschlag empfehlenswert für Anleger, da keine großen Kosten entstehen. In anderen Situationen hingegen kann sich das Disagio negativ auswirken.
Anleihen und andere Wertpapiere
Sollten Anleihen und Wertpapiere mit einem Disagio ausgegeben werden, so profitiert der Käufer in zweierlei Hinsicht. Zum einen beim Kauf und zum anderen kann das Wertpapier unter seinem Nennwert erworben werden. Der Nennwert bleibt nach wie vor Grundlage für die Verzinsung.
Darlehen und Kredite
In diesem Bereich bedeutet das Disagio, dass nicht der komplette Betrag des Darlehens an den Kreditnehmer ausgezahlt wird. Der Kreditgeber hält einen Teil davon als Vorab-Zins ein. Im Endeffekt fallen für den Kreditnehmer höhere Zinsen an. Meist lohnt sich eher die Aufnahme eines normalen Ratenkredits.
Devisen
Bei den Devisen wird oft der Begriff Geldkurs verwendet. Dabei kaufen die Kreditinstitute ausländisches Geld, welche unterhalb des amtlichen Wechselkurses liegen. Der Abschlag liegt meistens zwischen 2 und 4 Prozent. Der Geldkurs bei den Devisen ergibt sich aus dem Wechselkurs abzüglich des Disagios. Der Briefkurs ergibt sich aus dem Nominalwert plus Agio.
Mit dem Disagio sinkt die laufende Verzinsung
Sobald die Bank ein Disagio von 4 Prozent vorschlägt, beträgt der Auszahlungsbetrag 96 Prozent. Dabei werden 96 Prozent des Darlehens ausgezahlt. Die anderen 4 Prozent werden als Zinsvorauszahlung an die Bank fällig. Je höher das Disagio ausfällt, desto geringer sind die weiteren Zinsen. Lediglich der Nominalbetrag plus Disagio muss an die Bank zurückgezahlt werden. Gerade für Kapitalanleger kann das Disagio zum Vorteil werden. Das Damnum lässt sich steuerlich als Werbungskosten absetzen. Allerdings ist das nur möglich, wenn der Betrag zur Finanzierung einer Immobilie benutzt wird, welche nicht selbst bewohnt wird.
Bietet jede Bank ein Damnum an?
Heutzutage bietet nur noch die wenigsten Banken diesen Service an. In der Regel wird beim Kauf einer Immobilie kein Disagio benötigt, sofern die beteiligte Person auch in der Immobilie leben möchte. Dabei empfiehlt sich eher die Aufnahme eines geringeren Darlehens, um den Beleihungsauslauf zu verringern. Folge sind ein niedriger Zinssatz und eine niedrigere Monatsrate. Außerdem lässt sich mit Hilfe des Tilgungssatzes das Budget besser anpassen.
Zinsen sind meist niedriger als bei konventionellen Verträgen
Ein großer Vorteil von Darlehen mit Damnum ist die Tatsache, dass die Verzinsung hier meist deutlich günstiger ist als bei konventionellen Verträgen. Da der Kunde einen Großteil der Zinsen im Voraus bezahlt und die Bank ihr Risiko bei der Darlehensvergabe so stark reduziert, ist sie auch bereit, günstigere Konditionen zu vergeben. Wie hoch die Vorteile im Detail sind, kann mit Hilfe eines Onlinevergleichs herausgefunden werden. Hier kann auch geprüft werden, welche Bank derartige Angebote überhaupt offeriert, denn insbesondere im privaten Bereich ist das Damnum nicht gängige Praxis. Lediglich bei Unternehmen, aber auch bei vermieteten Objekten werden diese Möglichkeiten angeboten, vor allem deshalb, weil das Damnum in solchen Fällen steuerlich geltend gemacht werden kann. Bei einer vermieteten Immobilie etwa gilt es als Werbungskosten und kann so die Steuerlast deutlich reduzieren. Mitunter kann es in diesen Situationen sinnvoll sein, einen Steuerberater beim Kreditabschluss hinzuzuziehen, um alle Vorteile auszuschöpfen.
Die Differenz zwischen dem Nominalbetrag eines Darlehen und- dem Nettodarlehensbetrag wird im Fachjargon als Damnum bezeichnet und umgangssprachlich oftmals als Disagio benannt. Das Damnum kann bei der Auszahlung als Abschlag vom Nominalbetrag abgezogen werden, dies ist unter der Bezeichnung Disagio bekannt. Ein Agio ist- der Zuschlag des Damnum zum Nettobetrag des Darlehen. Die Höhe des Damnum hängt von der vorherrschenden Stimmung am Kapitalmarkt ab.
Das Damnum kann von einem privat handelnden Darlehensnehmer als Werbungskosten von der Steuer, im Jahr der Aufnahme, angesetzt werden.- Im Betrieblichen Bereich wird dieser Differenzbetrag zuerst aktiviert (Rechnungsabgrenzungsposten), um dann planmäßig abgeschrieben zu werden.