Besondere Form eines Kredites. Er wird üblicherweise jedem Inhaber eines so genannten Girokontos eingeräumt. Es ist ein Betrag, über den der Kontoinhaber ohne erneute vorherige Rücksprache mit der Bank jederzeit verfügen kann. Die Höhe des Dispokredites hängt vom durchschnittlichen Umsatz des Kontos ab; er wird normalerweise in dreifacher Höhe des monatlichen Geldeingangs gewährt. Er dient der kurzfristigen Finanzierung; die Zinsen sind deutlich höher als für klassische Ratenkredite.
Der Dispositionskredit ist ein kurzfristiger Kredit, der von Privatkunden, innerhalb eines vertraglich vereinbarten Rahmens mit der Bank, in Anspruch genommen werden kann. Wichtig ist, dass diese Grenze für den Dispositionskredit, auch als Überziehungskredit bekannt, vor der ersten Inanspruchnahme bei der Bank eingerichtet wurde. Für solch einen Kredit, der nur zur Überbrückung kurzfristiger Liquiditätsengpässe dienen soll, werden hohe Zinssätze veranschlagt und diese täglich berechnet. Zur Einräumung eines Dispositionskredites durch die Bank werden keine Sicherheiten gefordert. Die Inanspruchnahme erfolgt durch die Überziehung des Girokontos. Es ist ratsam einen Privatkredit aufzunehmen, wenn man einen längerfristigen Engpass überbrücken muss.
Mithilfe eines Girokontos lassen sich verschiedene Angebote auswählen. Unter anderem kann die Nutzung eines Dispokredits in Anspruch genommen werden. Je nach Bank kann der Kunde sein Konto bis zu mehrere hundert Euros überziehen. Allerdings muss das Konto stets für den Zahlungsverkehr gedeckt sein, damit Überweisungen möglich sind. Dadurch entsteht eine flexible finanzielle Lage, welche auch ohne Geld auf dem Konto funktioniert. Nichtsdestotrotz bringt dieser Vorteil auch einen Nachteil mit sich. Die Zinsen bewegen sich meist im zweistelligen Prozentbereich. Ein sorgfältiger Vergleich kann einiges an Geld einsparen. Was genau ein Dispokredit ist und worauf zu beachten ist, wird im Folgenden erwähnt.
Inhalt
- 1 Was ist der Dispositionskredit?
- 2 Wie funktioniert ein Dispositionskredit?
- 3 Wann mach der Dispositionskredit Sinn?
- 4 Voraussetzungen für einen Dispositionskredit
- 5 Vor- und Nachteile des Dispokredits
- 6 Gibt es Alternativen zum Dispokredit?
- 7 Worauf sollte bei einem Dispokredit geachtet werden?
- 8 Der Dispositionskredit auf dem Girokonto
- 9 Den Dispositionskredit beantragen
Was ist der Dispositionskredit?
Bei einem Dispokredit wird das Konto des Nutzers mit einem bestimmten Zinsbetrag belastet. Der geliehene Betrag muss nach einem festgelegten Zeitraum samt der Überziehungszinsen an den Kreditgeber zurückgezahlt werden. Im Grunde genommen werden zwischen zwei unterschiedlichen Arten von Dispokrediten unterschieden. Beim ersten Fall erhält der Kunde die Bestätigung per Schreiben und beim zweiten Fall wird er per Kontoauszug darüber informiert, dass der Kredit nun verfügbar ist. Meistens handelt es sich bei einem Dispo um eine einseitige Willenserklärung. Dabei gewährt die Bank ihren Kunden einen Kredit ohne Zustimmung. Dennoch sind nicht alle Kunden kreditfähig. Auch für die Nutzung eines Dispokredits werden bestimmte Bedingungen vorausgesetzt.
Wie funktioniert ein Dispositionskredit?
Der Dispokredit richtet sich nach der Höhe der monatlichen Eingänge auf das Girokonto. In der Regel wird das zwei- bis dreifache davon als Kreditlinie festgelegt. Ein großer Vorteil von einem Dispokredit ist, dass keine speziellen Sicherheiten benötigt werden. Voraussetzung für den Kredit ist eine Rückzahlung nach spätestens 2 oder 3 Monaten. Während dieser Zeit muss der Kunde immer darauf achten, dass der Dispo nicht zusätzlich überschritten wird. Bei zu hoher Überziehung wird der Kredit aufgehoben und zudem sollte sich jeder im Klaren sein, dass die Zinsen für jeden Tag berechnet werden. Für zusätzliche Belastung sorgen die Überziehungszinsen. Der Zinssatz kann von Bank zu Bank unterschiedlich sein. Aus diesem Grund lohnt sich ein Kreditvergleich. Wer sich für einen Dispokredit entscheidet, sollte zuvor sicherstellen, dass die Kosten abgedeckt werden können.
Wann mach der Dispositionskredit Sinn?
Der Dispokredit macht für die unterschiedlichsten Situationen Sinn. Sei es ein Schnäppchen auf Amazon oder die Reparatur des Autos. Mit einem Dispokredit auf dem Girokonto lassen sich verschiedenste Dinge ausgleichen und kaufen. Der Kredit wirkt dann, sobald die Ersparnisse aufgebraucht wurden. Allerdings eignet sich der Kredit nur für kurzfristige Verwendungen. Auf längere Sicht gesehen macht er keinen Sinn, da es billigere Alternativen wie den Ratenkredit gibt.
Besonders gut geeignet ist der Dispokredit für:
- kleine Geldbeträge
- eine Laufzeit von wenigen Tagen
- Rückzahlungen, die bereits mit dem nächsten Gehaltseingang beglichen werden können
Voraussetzungen für einen Dispositionskredit
Grundsätzlich sind viele Personen in der Lage einen Dispokredit für sich zu beanspruchen. Jedoch ist der Kredit an einigen Bedingungen geknüpft. Unter anderem muss der Kreditnehmer das Mindestalter von 18 Jahren erreicht haben. Ohne Volljährigkeit ist es nicht möglich bei deutschen Banken einen Kredit aufzunehmen. Weiterhin darf der Kreditnehmer keine negativen Einträge in der Schufa haben. Selbst die Ablehnung auf die Einsicht macht einen schlechten Eindruck und führt meistens zur Ablehnung.
Wie bei anderen Krediten auch wird bei einem Dispokredit ein regelmäßiges Einkommen benötigt. Diese dient dem Kreditgeber als Sicherheit für eine zeitnahe Rückzahlung. Auch Selbstständige haben die Möglichkeit auf einen Dispokredit. Allerdings gestaltet sich dies etwas schwieriger, da die Einnahme schwanken können. Außerdem wird ein deutsches Bankkonto benötigt. Wer einen Dispokredit aufnehmen möchte, sollte zuvor prüfen, ob er die bestimmten Voraussetzungen erfüllt.
Vor- und Nachteile des Dispokredits
Ein Dispokredit bringt einige Vor- sowie Nachteile mit sich. Vor der Aufnahme des Kredits sollten zunächst die guten als auch schlechten Seiten des Dispokredits betrachtet werden.
Vorteile:
- abhängig von der Einrichtung sind keine Formalitäten notwendig
- Schulden lassen sich flexibel zurückzahlen und erneut in Anspruch nehmen
- man verfügt stets über eine Liquiditätsreserve
- Rückzahlung ohne festen Tilgungsplan
Nachteile:
- Zinsen bewegen sich meist im zweistelligen Prozentbereich
- es besteht Gefahr auf Verschuldung, da der Dispokredit sich wie eigenes Geld nutzen lässt
- Konditionen können sich schwierig gestalten und finanziell eingeschränkt sein
Gibt es Alternativen zum Dispokredit?
Dispokredite machen vor allem bei kurzen Laufzeiten und geringen Kreditbeträgen Sinn. Wer andere Finanzierungen wünscht ist mit einem Raten- oder Abrufkredit besser beraten.
Ratenkredit: Bei einem Ratenkredit kann der Kreditnehmer die monatlichen Kreditbeträge mit einem festen Rückzahlungsplan kombinieren. Verglichen mit einem Dispokredit liegen die Zinsen im mittleren einstelligen Bereich. Die planmäßige Tilgung erlaubt eine pünktliche Rückzahlung der Schulden. Meistens werden Ratenkredite für den Autokauf oder die Anschaffung langlebiger Produkte genutzt.
Ablaufkredit: Bei diesem Kredit werden neben den Vorteilen des Dispokredits auch die des Ratenkredits miteinander vereinbart. Bankkunden können dank der niedrigen Zinsen lange Laufzeiten bekommen und müssen nicht mal auf ihre Flexibilität verzichten.
Worauf sollte bei einem Dispokredit geachtet werden?
Dispokredite werden sowohl für kurze als auch lange Laufzeiten angeboten. Nichtsdestotrotz ist der Kredit für kürzere Zeiträume ausgelegt. Aus diesem Grund sollte man vorab entscheiden, für welche Art von Verwendung der Kredit genutzt wird. Prinzipiell empfehlt sich die Rückzahlung innerhalb der nächsten 1 bis 3 Monate. Längere Zeiträume sind nur dann sinnvoll, wenn die Konditionen passen. Zudem hat der Kreditgeber jederzeit die Möglichkeit, seinen Dispositionskredit zu kündigen. Meist geschieht dies dann, wenn die Bank keine Besserung in der finanziellen Lage ihres Kunden sieht. Der gleiche Fall gilt, sofern weniger Zahlungen in das Girokonto des Kunden eingehen. In der Realität bittet die Bank zunächst um einen sofortigen Ausgleich.
Dennoch lässt sich dieser Wunsch nur selten realisieren, sodass die ersten Limitierungen behoben werden. Dadurch kann der Kunde den Kredit schneller ausgleichen. Nebenbei spielen die Bedingungen eine wichtige Rolle. Besonders im Fokus liegen die Kontoführungsgebühren. Je geringer das Konto überzogen wird, desto niedriger fallen die Dispo-Zinsen aus. Zudem bieten immer mehr Kreditgeber eine sogenannte Dispofreigrenze an. Dabei muss der Kunde bis zu einem vorher festgelegten Betrag keine Dispozinsen bezahlen. Sollte die Grenze überschritten werden, fallen dementsprechend Zinsen an. Meistens gilt die Zinsfreiheit dann, wenn der Betrag über einen festgelegten Zeitraum ausgeglichen werden muss.
Der Dispositionskredit auf dem Girokonto
Der Dispositionskredit ist ein Kreditrahmen, der auf einem privaten Girokonto eingerichtet werden kann. Das Konto kann hiermit bis zu der von der Bank eingerichteten Kredithöhe überzogen werden. Wichtig ist dies vor allem, wenn sich Einnahmen und Ausgaben überschneiden und keine Kontodeckung mehr vorhanden ist. Aber auch bei kurzfristigen Anschaffungen kann es manchmal ganz hilfreich sein, auf einen solchen Kredit zurückgreifen zu können. Wurde er nämlich einmal eingerichtet, kann er jederzeit und ohne vorherige Beantragung genutzt werden. Somit können die Zahlungen mit vorhandenem Dispo trotzdem gebucht und abgewickelt werden. Kontoinhaber können damit ganz individuell und nach Bedarf entscheiden, wie viel Kredit sie benötigen. Zinsen werden anschließend lediglich auf den genutzten Betrag berechnet, sodass auch die Kosten in Grenzen gehalten werden können. Dennoch ist der Dispokredit aufgrund seiner Flexibilität einer der teuersten Kredite überhaupt und sollte daher möglichst nur kurzfristig genutzt werden. Für längerfristigere Finanzierungen ist der Ratenkredit die bessere Lösung.
Den Dispositionskredit beantragen
Private Kontoinhaber, die einen Dispositionskredit nutzen wollen, können diesen direkt bei ihrer Bank beantragen. Einige Kreditinstitute sind mittlerweile sogar dazu übergegangen, den Dispo automatisch anhand der monatlichen Einkünfte einzurichten und so jedem Kunden zur Verfügung zu stellen. Die Höhe des Kredites ist dabei abhängig von den monatlichen Gehaltsbuchungen. Meist wird das doppelte oder Dreifache dieser Summe als Kredit eingerichtet. Sicherheiten werden nicht gefordert. Eine feste monatliche Rückzahlung sucht man beim Dispo ebenfalls vergeblich. Einzig die monatlichen Gehaltsbuchungen sorgen dafür, dass das Darlehen zurückgeführt wird. Dies kann sich mitunter jedoch auch als Problem entpuppen, denn wird keine Rate berechnet, bleiben viele Menschen oft jahrelang im Dispo. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, eine Umschuldung mit einem Ratenkredit zu wählen, der dann mit monatlich festen Raten getilgt wird. Entsprechende Angebote finden sich online und können sogar von zu Hause aus abgeschlossen werden.
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