Variabel verzinsliche Darlehen bieten die Möglichkeit, den vorhandenen Kredit schneller zurückzuzahlen und damit flexibel auf finanzielle Veränderungen zu reagieren. Allerdings bergen diese Darlehen das Risiko eines Zinsanstiegs, wenn sich das Zinsniveau nach oben verändert. Mit Cap-Darlehen kann dieses Risiko zwar begrenzt werden, die Kosten bei Vertragsabschluss sind hier allerdings vergleichsweise hoch.
Cap-Darlehen für die Baufinanzierung
Flexibilität und Variabilität sind für viele Menschen bei der Baufinanzierung enorm wichtig. Sie entscheiden sich daher gern für Cap-Darlehen, die als eine Form der variablen Darlehen angeboten werden. Die Bezeichnung „Cap“ steht hierbei für eine Zinsobergrenze, die während der Kreditlaufzeit nicht überschritten werden kann. Darlehensnehmer sichern sich mit dem Cap-Darlehen somit eine variable Darlehensverzinsung sowie die Möglichkeit, die Kreditschuld jederzeit zurückzuzahlen. Gleichzeitig ist der Maximalzins nach oben begrenzt, wodurch auch die maximale monatliche Kreditrate nicht ins Unendliche steigen kann. Damit sind diese Darlehen eine gute Absicherung gegen steigende Zinsen. Die Kosten allerdings, die bei Abschluss des Darlehens berechnet werden, die so genannte Cap-Prämien, sind im Vergleich zu klassischen Darlehen relativ hoch. Gerade in der jetzt niedrigen Zinsphase sind diese Darlehen daher vergleichsweise teuer, zumal ohnehin ein Zinsanstieg in der Baufinanzierung vorausgesagt wird und Kreditnehmer eine höhere Belastung fürchten müssen.
Für wen ein Cap-Darlehen sinnvoll ist
Cap-Darlehen sind ebenso wie variabel verzinsliche Darlehen vor allem für Menschen interessant, die in den kommenden Wochen oder Monaten mit einer Sonderzahlung rechnen, die dann direkt in die Baufinanzierung eingebracht werden soll. Für Menschen hingegen, die lediglich flexibel bleiben wollen, sind diese Darlehen eher nicht zu empfehlen. Wie bereits erwähnt, ist das aktuelle Zinsniveau in Deutschland derzeit sehr niedrig. Experten rechnen aufgrund der wirtschaftlichen Entwicklung damit, dass die Zinsen in Zukunft eher steigen als fallen werden. Inhaber eines Cap-Darlehens müssen daher schon heute mit einer steigenden Darlehensbelastung und höheren Zinsen rechnen. Wer das Darlehen also nicht bereits nach kurzer Zeit zurückzahlen kann, sollte alternativ auf ein fest verzinsliches Darlehen mit langfristiger Zinsbindung von mehreren Jahren oder gar Jahrzehnten zurückgreifen.
Die Kennzeichen von Cap-Darlehen:
- Cap-Zinsgrenze bietet Zinsobergrenze
- Variable Rückzahlung und jederzeitige Sondertilgung
- Risiko steigender Zinsen, gerade in der jetzigen Niedrigzinsphase
- Hohe Kosten bei Abschluss
Alternativen für Kreditnehmer
Für viele Kreditnehmer sind daher klassische Annuitätendarlehen die bessere Wahl. Wie bereits erwähnt, bieten diese Kredite eine feste Verzinsung, die auch noch über 10, 15 oder gar 20 Jahre garantiert wird. Bei den jetzt niedrigen Zinsen ist es lohnend, eine lange Zinsbindung zu vereinbaren und so Zinssicherheit zu genießen. Ebenso wie die Zinsen bleiben auch die Kreditraten fest vereinbart, was für Kreditnehmer eine planbare Finanzierung bedeutet. Gleiches gilt für tilgungsfreie Darlehen, bei denen während der Laufzeit lediglich die Zinsen bezahlt werden. Auch hier können Darlehensnehmer langfristig feste Zinsen vereinbaren und ihre Kreditbelastung so bereits vorab ermitteln und kalkulieren. Die Rückzahlung des Darlehens erfolgt dann nach Ablauf der Zinsbindung, etwa mit einer auszahlbaren Lebensversicherung oder einem angesparten Bausparvertrag. Steigende Zinsen müssen hier nicht befürchtet werden, denn die gesamte Finanzierung kann vorab berechnet und festgeschrieben werden.