Zweckgebundene Kredite gehören zu den am weit verbreitetsten Darlehen. Hiermit werden zum Beispiel Autos, Möbel und Immobilien finanziert. Da bei zweckgebundenen Krediten hohe Sicherheiten vorhanden sind, fallen in der Regel nur wenig Zinsen an.
Inhalt
- 1 Zweckgebundene Kredite – Was ist das?
- 2 Was ist mit einem solchen Kredit finanzierbar?
- 3 Die Höhe der Zinsen
- 4 Zweckgebundene Kredite bei Händlern
- 5 Was gilt es, bei einem zweckgebundenen Kredit zu berücksichtigen?
- 6 Restschuldversicherung: abschließen oder nicht?
- 7 Zweckgebundene Kredite: Was sind die Vor- und Nachteile?
- 8 Weitere Voraussetzungen für einen zweckgebundenen Kredit
Zweckgebundene Kredite – Was ist das?
Ein zweckgebundener Kredit ist immer an einen bestimmten Verwendungszweck gebunden.
Wie die Bezeichnung bereits vermuten lässt, müssen diese Darlehen für einen bestimmten Zweck verwendet werden. Hier ist im Darlehensvertrag genau beschrieben, für was man den geliehenen Betrag einsetzt. Dementsprechend ist der Kreditvertrag auch nur für genau dieses Einsatzgebiet nutzbar. Somit ist eine andere Verwendung nicht erlaubt und stellt sogar einen Vertragsbruch dar. Aufgrund dessen müssen Kreditnehmer oftmals auch einen Nachweis über die jeweilige Verwendung erbringen. Hierfür kann zum Beispiel der Kaufvertrag eines Autos oder auch der Kaufvertrag einer Immobilie genutzt werden. Unter Umständen ist es jedoch möglich, einen Autokredit beispielsweise für eine Fahrzeug-Reparatur zu nutzen. Allerdings muss man ein solches Vorgehen unbedingt immer vorab mit dem betreffenden Kreditinstitut absprechen.
Was ist mit einem solchen Kredit finanzierbar?
Zweckgebundene Kredite dienen der Finanzierung der verschiedensten Dinge. Typische zweckgebundene Darlehen sind beispielsweise Immobilien- und Autokredite.
Zweckgebundene Darlehen werden hauptsächlich für folgende Anschaffungen vergeben:
- Ratenkäufe der unterschiedlichsten Art
- Immobilien-Käufe
- Modernisierungen, Sanierungen und Renovierungen von Immobilien
- Auto-Kauf
Zu den gängigsten zweckgebundenen Krediten gehören sicherlich der Auto- sowie der Bausparkredit.
Hier dient dann oftmals das Fahrzeug beziehungsweise die Immobilie als Sicherheit.
Sollte also der Kreditnehmer seinen Raten-Verpflichtungen einmal nicht mehr nachkommen können, ist es der Bank möglich, die jeweilige Sicherheit zu veräußern.
Die Höhe der Zinsen
Zweckgebundene Kredite sind zumeist mit niedrigen Zinssätzen ausgestattet
Ein zweckgebundener Bank-Kredit ist immer mit einem günstigen Zinssatz verbunden. Das kommt daher, dass die verschiedenen Verwendungszwecke hier als Sicherheit dienen und auf diese Weise das Ausfallrisiko der Kreditinstitute senken. Im „Fall des Falles“, also wenn der Kreditnehmer seine monatlichen Raten nicht mehr bezahlt, besitzt die Bank hier das Recht, beispielsweise das Auto oder das Haus zu veräußern.
Zweckgebundene Kredite bei Händlern
Händler-Kredite sind oftmals teurer als Darlehen von der Bank.
Zweckgebundene Kredite werden jedoch nicht nur von Banken, sondern ebenfalls von Händlern offeriert. Charakteristisch hierfür sind zum Beispiel Auto- und Möbelkredite. Zumeist sind diese Finanzierungsangebote jedoch kostenintensiver als ein herkömmliches Darlehen von der Bank. So kann es beispielsweise sein, dass der Händler mit einem günstigen Zinssatz begeistert, es sich bei genauerem Hinsehen jedoch herausstellt, dass die Gesamtkosten höher sind, als ein vergleichbarer Bank-Kredit.
Was gilt es, bei einem zweckgebundenen Kredit zu berücksichtigen?
Bei einem zweckgebundenen Darlehen gilt es, einige Aspekte zu berücksichtigen. Dazu zählt zum Beispiel die Höhe der Kreditsumme und die Laufzeit des Kredits.
Wie bei anderen Kredit-Arten, gilt es auch hier einiges zu beachten. So sollte man neben der Kreditsumme beispielsweise ebenfalls die Laufzeit des Darlehens und die Höhe der monatlichen Raten im Auge behalten. Des Weiteren gilt es ebenfalls, den effektiven Jahreszinssatz zu beachten und zu überprüfen, ob Sonderrechte im Vertrag festgehalten sind. Dazu zählt zum Beispiel eine Kündigung vor Vertragsende sowie eine Tilgungspause und das Recht auf Sonderzahlungen.
Unabdingbar ist es natürlich ebenfalls, dass der Kreditnehmer das Darlehen auch wirklich bezahlen kann. Dementsprechend muss man sich im Voraus darüber Gedanken machen, welche Raten-Höhe ohne Weiteres jeden Monat beglichen werden kann. Dazu gehört auch, dass ein gewisses „Polster“ vorhanden sein sollte, wenn plötzlich unerwartete Ausgaben aufkommen. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn plötzlich die Waschmaschine streikt oder das Auto in die Werkstatt muss. Denn auch in solchen Situationen müssen die Kreditraten jeden Monat pünktlich beglichen werden.
Restschuldversicherung: abschließen oder nicht?
Ob der Kreditnehmer zusätzlich zu dem Darlehen eine Restschuldversicherung abschließt, sollte individuell, unter Berücksichtigung der persönlichen und finanziellen Verhältnisse, entschieden werden.
In den meisten Fällen wird von den Banken zudem der Abschluss einer sogenannten Restschuldversicherung angeboten. Während die Kreditinstitute eine solche Versicherung manchmal als zwingend für das Darlehen ansehen, ist sie in anderen Fällen freiwillig. Die Restschuldversicherung tritt bei Arbeitslosigkeit oder Tod des Darlehensnehmers ein. Ist der Abschluss der Versicherung nicht zwingend notwendig, sollte gut abgewägt werden, ob diese sinnvoll ist. So bietet sie sich zum Beispiel für einen Familienvater mit mehreren Kindern, der ein Immobiliendarlehen zum Hauskauf aufnimmt, auf ideale Weise an.
Dagegen kann sich etwa ein Single, der ein relativ niedriges Darlehen zum Kauf einiger Möbel aufnimmt, überlegen, ob er wirklich eine Restschuldversicherung benötigt. Immerhin müssen die Beiträge zu der Versicherung zusätzlich zu dem Ratenkredit beglichen werden, was eine weitere finanzielle Belastung bedeutet, die nicht zu unterschätzen ist.
Zweckgebundene Kredite: Was sind die Vor- und Nachteile?
Zweckgebundene Darlehen bieten mehr Vorteile als Nachteile, wie etwa einen niedrigen Zinssatz.
Zu den Vorteilen eines zweckgebundenen Kredits gehören zunächst einmal die oftmals sogar auffallend niedrigen Zinsen. Zudem ist es mit einem solchen Darlehen möglich, eine Anschaffung, wie etwa den Kauf eines Autos, hiermit vollständig zu finanzieren. Außerdem ist es, in einem gewissen Grad, ebenfalls machbar, nicht nur die Kreditsumme, sondern ebenfalls die Höhe der monatlichen Raten sowie die Laufzeit des Darlehens, selbst zu bestimmen. Zweckgebundene Kredite werden von einer Vielzahl an Banken sowie ebenfalls von diversen Händlern offeriert, sodass es ebenfalls machbar ist, die verschiedenen Angebote miteinander zu vergleichen.
Negative Aspekte eines zweckgebundenen Darlehens sind, dass die Darlehenssumme nicht zur freien Verwendung steht. Das bedeutet, dass der geliehene Betrag wirklich nur zu dem im Vertrag angegebenen Grund genutzt werden darf. Außerdem ist ein solcher Kredit lediglich für bestimmte Käufe verwendbar.
Weitere Voraussetzungen für einen zweckgebundenen Kredit
Um einen zweckgebundenen Kredit zu erhalten, müssen jedoch noch weitere Voraussetzungen erfüllt werden. Dazu zählt zum Beispiel eine positive Schufa-Auskunft und eine hohe Bonität.
Wer ein Darlehen aufnehmen möchte, der muss zudem einige weitere Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehört zum Beispiel ein sicheres, regelmäßiges Einkommen in einer gewissen Höhe. Ist ein solcher Geld-Eingang jedoch nicht vorhanden, kann die Bank unter Umständen dennoch der Kredit-Vergabe zustimmen, da hier die jeweilige Sicherheit das Risiko für das Kreditinstitut senkt.
Des Weiteren ist eine gute Bonität beziehungsweise eine positive Schufa-Auskunft vonnöten. Ist dagegen mit einer schlechten Auskunft der Schufa zurechnen, verweigert die Bank in der Regel die Vergabe des Darlehens. Wer dennoch nicht von einem Kredit absehen möchte, kann in diesem Fall jedoch noch einen zweiten Kreditnehmer oder auch einen Bürgen hinzuziehen. Dadurch erhöht sich die Chance auf eine Darlehens-Vergabe zumeist deutlich. Ebenso setzen die Banken zumeist einen deutschen Wohnsitz sowie ein deutsches Girokonto voraus.