Finanzierung 3 Schritte zur Wunschfinanzierung

3 Schritte zur Wunschfinanzierung

by KreditJoe

Der Weg zu billigeren Krediten
Wer einen möglichst preisgünstigen Kredit haben möchte, sollte von Beantragung über Angebotsermittlung bis hin zur Wahl des Anbieters einen festen Plan verfolgen um den günstigsten Anbieter zu finden. Der nachfolgende Artikel gibt eine Anleitung daz, wie man vorgehen kann um billige Angebote zu finden, diese optimal miteinander zu vergleichen und abzuschliessen.

Grundsätzlich sollte man sich, bevor man anfängt einen Preisvergleich zu machen oder nach Kreditanbietern Ausschau zu halten sich darüber Gedanken machen für was man den Kredit benötigt und ob ein Kredit im konkreten Fall auch Sinn macht.

Denn finanziell am besten fährt man immer dann, wenn man keinen Kredit aufnimmt und den Finanzbedarf anderweitig deckt. Sinnvoll sind Kredit immer dann wenn es sich bei der finanzierten Sache um etwas handelt das man auch wirklich benötigt und von dem man noch einen Mehrwert hat, wenn der Kredit ausgelaufen ist. Diese Punkt ist wichtig: Der Kredit sollte abbezahlt sein, solange man die finanzierte Sache nutzen kann und einen Mehrwert davon hat. Es ist nicht sinnvoll für eine Sache Kreditraten zahlen zu müssen die man überhaupt nicht mehr nutzen kann.

1. Rahmenbedingungen festlegen

Ist man sich im klaren darüber, das man wirklich einen Kredit benötigt und bei einer Bank beantragen will, ist der nächste Schritt das festlegen der Finanzierungs-Eckdaten. Hierzu zählen Darlehenssumme, Laufzeit und Ratenhöhe. So ist man zum einen für Beratungsgespräche gut Gerüstet, da man genau weiss was man vom Berater will, zum anderen ist es wichtig wenn man Kredit vergleichen möchte, das man jedem Anbieter die gleichen Vorgaben fürs Angebot macht. Nur dann kann man später objektiv vergleichen.

Eckdaten für den Kredit festlegen

Eckdaten festlegen

Rahmenkonditionen des Wunschkredites ermitteln
Wenn ein Kredit Sinn macht, dann sollte man im Vorfeld die Rahmenbedingungen für die angestrebte Finanzierung festlegen. Hierzu zählen vor allem, die Laufzeit, die Höhe der Monatsrate und die Kreditsumme. Denn Anhand dieser Eckdaten kann man Angebote einholen und direkt miteinander vergleichen.

Laufzeit:

Ein sehr wichtiges Kriterium. Die Kreditlaufzeit ist die Zeitspanne, die man benötigt um den gesamten Kredit inkl. Zinsen zu tilgen. Sie sollte maximal so lange sein, wie man die finanzierte Sache auch verwerten kann (Es macht z.B. keinen Sinn 8 Jahre für ein Auto abzuzahlen das man nach 5 Jahren wieder abgibt). Die Laufzeit korreliert direkt mit der Ratenhöhe. Denn je höher die Laufzeit ist, umso geringer ist die monatliche Rate, da man die Rückzahlung des Darlehens auf eine längeren Zeitraum verteilt.

Achtung Fallstrick:
Die Annahme das eine lange Laufzeit die Kosten reduziert ist falsch. Zwar ist die monatliche Kreditrate bei einer längeren Laufzeit niedriger, die Gesamtkosten für den Kredit sind aber höher. Daher ist bei Ratenkrediten immer eine möglichst kurze Laufzeit anzupeilen. Das macht den Kredit unterm Strich billig und man ist zudem wieder schneller Schuldenfrei. Ein länger man an einem Darlehen zurückzahlt umso teuerer wird das Darlehen (bei gleichem Zinssatz).

Monatsrate:

Darlehen für Privatkunden werden üblicherweise in monatlichen Raten zurück an die Bank gezahlt. Jede Monatsrate besteht aus zwei Teilen: Dem Zinsanteil und dem Tilgungsanteil. Der Zins/Kostenanteil ist das, was die Bank an Kosten (Zinsen, Bearbeitungsgebühren, Kontoführungskosten) für den Kredit verlangt. Der Tilgungsanteil ist das, was man tatsächlich an die Bank zurück bezahlt. Der Zinsanteil ist anfänglich sehr hoch und der Tilgungsanteil sehr gering. Das Verhältnis von Kosten zu Tilgung ändert sich mit jeder Rate.

Da jede Monatsrate unterm Strich gleichhoch ist, bedeutet dies das man mit den ersten Raten nur sehr wenig an die Bank zurückzahlt (weil hoher Zinsanteil) und ein relativ grosser Teil der Rate nur zur Kostendeckung verwendet wird. Mit jeder Ratenzahlung sinkt der Zinsanteil etwas und der Tilgungsanteil steigt. Am Anfang eines Darlehens tilgt man mit jeder Rate also wenig von den Schulden. Mit jeder weiteren Rate tilgt man etwas mehr und die Kosten werden geringer. Nachfolgend ein einfaches Beispiel bei welchem ein Kredit über 5000 Euro innerhalb eines Jahres in 12 Monatsraten zurückgezahlt wird. Der effektive Zinssatz beträgt 5%.

MonatsrateRatenhöheTilgungsanteilZinsanteilRestschuld
1428,04407,2020,834592,80
2428,04408,9019,144183,90
3428,04410,6017,433773,29
4428,04412,3215,723360,98
5428,04414,0314,002946,94
6428,04415,7612,282531,18
7428,04417,4910,552113,69
8428,04419,238,811694,46
9428,04420,987,061273,49
10428,04422,735,31850,75
11428,04424,493,54426,26
12428,04426,261,780,0

Wichtig für den Kreditnehmer ist es festzulegen wie hoch die Rate pro Monat ausfallen darf. Einerseits sollte die Rate so gering sein, das man Sie ohne Probleme auch jeden Monat aufbringen und überweisen kann, andererseits sollte sie möglichst hoch sein. Denn je höher die monatliche Rate ist, umso schneller ist der Kredit getilgt. Das reduziert die Laufzeit und spart, vor allem bei hohen Kreditsummen, einiges an Zinskosten.

Als Faustregel gilt:
Je höher die Monatsrate ist, umso günstiger wird der Kredit da er schneller getilgt ist und dadurch weniger Kosten anfallen. Wer es sich leisten kann sollte seinen Kredit daher in möglichst hohen Raten und in möglichst kurzer Zeit zurückbezahlen. Das spart sehr viel Kosten und man ist schnell schuldenfrei. Jedoch sollte die Rate auch nur so hoch gewählt sein das man Sie immer aufbringen kann ohne an wichtigen Dingen sparen zu müssen.

Höhe der Rate ermitteln:

Um die passende Ratenhöhe zu ermitteln empfiehlt sich eine einfache Einnahmen/Ausgabenrechnung. Dazu schreibt man alle Einnahmen auf die man hat. Davon zieht man alle laufenden Kosten ab wie z.B. Miete und Nebenkosten, Versicherungen, Lebensmittel, Auto, Handy, Telefon, Internet, GEZ, Abonnements, Taschengeld (für z.B. Friseur, Ausgehen) usw. … Als Ergebnis erhält man das frei verfügbare Einkommen das man übrig hat für die Kreditrate.

So mancher hält diese Rechnung für überflüssig, da man oft schon recht genau abschätzen kann wie viel Geld bleibt und wie viel Kreditrate man sich pro Monat leisten kann. Jedoch zeigt die Erfahrung das die regelmässigen Ausgaben oft unterschätzt werden und/oder diverse Kosten vergessen werden. Man kommt aber ohnehin nicht darum.

Denn wenn man sich ein Angebot von einer Bank machen lässt muss man diese Angaben sowieso machen da die Bank die gesamte Einnahmen-Ausgabenrechnung im Rahmen der Bonitätsprüfung durchführt um das freie Einkommen festzustellen. So kann die Bank das Ausfallrisiko einschätzen und erhält einen Überblick auf das pfändbare Einkommen. Man spart sich also Zeit wenn man bereits vor der Beratungsgespräch in der Bank diese Rechnung schon mal durchführt und kann auch besser einschätzen wie viel Kreditrate man akzeptieren kann.

Kreditsumme:

Die Darlehensumme ist der Betrag den man sich von der Bank leihen möchte. Hinzu kommen noch die Zinsen und weitere Kosten welche die Bank verlangt. Zusammen ergibt das den Gesamtkreditbetrag den man an die Bank zurückzahlen muss. Leiht man sich z.B. 10.000 Euro mit einem Zinssatz von 6% und einer Laufzeit von 24 Monten bei der Bank, so beträgt die Kreditsumme 10.000 Euro. Hinzu kommen Zinsen von 636.95 Euro. In Summe ergibt sich also eine Gesamtkreditsumme von 10.636,95 Euro.

Die benötigte Finanzierungssumme ergibt sich in der Regel aus dem nötigen Geldbedarf bzw. dem Preis der zu finanzierenden Sache (z.B. Kaufpreis eines Autos). Je geringer die Summe ist umso besser, denn für höhere Summen zahlt man bei gleicher Laufzeit mehr Zinsen.

Die maximale Höhe der Kreditsumme ist nicht beliebig sondern ergibt sich aus dem verfügbaren Einkommen und der Laufzeit des Kredites. Nicht jede beliebige Summe ist finanzierbar sondern eine seriöse Bank wird das maximale Darlehen aus dem verfügbaren Einkommen, sowie einer vernünftigen Laufzeit ermitteln.

Fazit:
Hat man gewünschte Laufzeit, Kreditsumme und Rate parat kann man sich auf die Suche nach geeigneten Anbietern machen. Dort nennt man jedem Anbieter die gleiche Kreditsumme und gleiche Laufzeit und verlangt ein Finanzierungsangebot für den gewünschten Kredit. Es ist wichtig allen Anbietern die gleiche Laufzeit und die gleiche Kreditsumme zu nennen. Denn nur dann kann man Anhand des Effektivzinses (bzw. der sich ergebenden Ratenhöhe) die Kreditvorschläge miteinander vergleichen.


2. Anbieter finden und Angebote einholen

Hat man die wichtigsten Daten zum Darlehen festgelegt kann man sich daran machen potentiell preisgünstige Anbieter zu kontaktieren und Angebote einzuholen die man später miteinander vergleicht.

Kreditanbieter finden und Angebote anfordern

Angebote für Darlehen einholen

Kredit Anbieter suchen und Angebote richtig anfordern
Ist man sich über die benötigten Rahmenbedingungen eines Kredites im Klaren, kann man anfangen passende Kreditanbieter zu suchen von denen man sich Angebote machen lässt. Die Konditionen der erhaltenen Angebote vergleicht man Anhand des effektiven Zinssatzes oder der Ratenhöhe.
Zinsen in der Kreditwerbung reichen nicht für Vergleich
Bei Bonitätsabhängigen Angeboten gelten die genannten Konditionen aus der Werbung nur für einen idealen Kunden. Den optimalen Kunden gibt es aber nicht. Daher sind die tatsächlichen Zinsen meist viel höher.

Man kommt daher nicht drumherum ein verbindliches Angebot bei der jeweiligen Bank einzuholen. Am besten geht man zu seiner Hausbank und lässt sich erstmal dort ein Angebot für den Kredit machen. Zusätzlich sucht man sich regionale und überregionale Kreditanbieter heraus die mit niedrigen Kreditzinsen werben und holt dort Angebote ein.

Einholen der Angebote

Nennen Sie den Banken für die Angebote immer die gleiche Laufzeit und die gleiche Kreditsumme. Denn dann sind die Angebote optimal miteinander vergleichbar. Möchten Sie einen normalen Ratenkredit aufnehmen, dann verlangen Sie immer Angebote ohne Restschuldversicherung. Denn Restschuldversicherungen treiben die Kosten eines Kredites unnötig in die Höhe und dienen nur der Absicherung der Bank. Sie sind meist nur nötig bei sehr hohen Kreditsummen (z.B. bei Baufinanzierungen) sinnvoll. Bei normalen Ratenkrediten macht eine solche Versicherung meist wenig Sinn für den Kunden.

Fallstrick hierbei:
Die Kosten der Restschuldversicherung muss die Bank nicht immer in den Effektivzins einrechnen. Man erkennt die hohen Kosten des Angebotes mit Restschuld-Versicherung also nicht direkt am Zinssatz, sondern muss die Gesamtkosten zusammenrechnen. Der tatsächlich zu zahlende Zins ist daher bei Angeboten mit Restschuldversicherung sehr viel höher als der angegebene Effektivzins.

Wichtig: 
Besteht die Bank auf eine Restschuldversicherung, dann bekommen sie diese meist bei einem externen Anbieter günstiger. Denn es handelt sich hierbei in der Regel um eine normale Risikolebensversicherung die der Bank eine zusätzliche Provision beschert. Machen Sie die Bank darauf aufmerksam das Sie die Versicherung bei einem anderen Anbieter abschliessen möchten. Das ist billiger.

Möchte die Bank das die Restschuldversicherung zusammen mit dem Kredit in Ihrem Hause abgeschlossen wird, dann verlangen Sie ein Angebot aus dem die Extrakosten der Restschuldversicherung ersichtlich sind. Denn ist bei der Bank der Abschluss einer Restschuldversicherung obligatorisch/Bedingung für die Kreditvergabe, dann muss die Bank diese mit in den Effektivzins einrechnen. Leider ist das in der Praxis nicht üblich. Viele Banken rechnen die Versicherung nicht in den Effektivzins ein und kommen damit bei Gericht auch durch.

Will man keine Restschuldversicherung, so lehnen Banken den Kunden oft komplett ab oder machen ein Angebot mit überhöhtem Effektivzins um die verlorengegangene Provision der Restschuldversicherung wieder hereinzuholen. Dann bleibt nichts anderes um nach besseren Angeboten bei kundenfreundlicheren Anbietern Ausschau zu halten.

Es empfiehlt sich immer eine Bank zu wählen die Darlehen ohne Restschuldversicherung verkauft. Oft bieten regional Sparkassen und Bankenhäuser dies an. In vielen Test verlangen vor allem grosse überregionale Anbieter überteuerte Restschuldversicherungen die den Kunden teuer zu stehen kommen. Oft werden Kunden mit einem Effektivzins von 4,5 der 6% gelockt. Der tatsächliche Zins inkl. Restschuldversicherung liegt dann sehr viel höher. Tatsächliche Zinssätze von 10-18% sind möglich.


3. Vergleich der Angebote

Hat man die Anträge ausgefüllt, so bekommt man von den Banken verschiedene Angebote. Diese gilt es nun zu vergleichen und das beste für sich auszuwählen. Dabei sollte man sich darauf konzentrieren die Gesamtkosten in Euro zu ermitteln. Das ist nicht schwer. Man muss einfach alle Ratenzahlungen addieren und man hat bereits die Gesamtsumme die man an die Bank zahlen muss.

Kreditangbebote vergleichen

Vorliegende Kreditangebote einschätzen

Kredite optimal miteinander vergleichen

Sobald man die Eckdaten des Wunschkredits ermittelt und günstige Angebote eingeholt hat, kann man sich daran machen die Spreu vom Weizen zu trennen, Angebote zu vergleichen und die billigsten in die engere Wahl zu nehmen.

Schnellverfahren Effektivzins-Vergleich

Will man schnell aus den vorliegenden Angeboten günstigere heraussuchen, so empfiehlt sich als der Vergleich der angegebenen Effektivzinsen. Der Anbieter mit dem niedrigsten Effektivzins ist das beste Angebot.

Bedingung für diesen Vergleich anhand des effektiven Zinsen: Alle Angebote sind ausgestellt über die gleiche Kreditsumme, gleiche Laufzeit und ohne Restschuldversicherung. Optimal eigenen sich dafür kostenlose Onlinevergleiche wie z.B. unser Kreditvergleich und Kreditrechner
Sicher billige Angebote ausmachen mit der Ratensummierung
Das vergleichen Anhand der Zinsen hat den Nachteil das die Bank nicht alle Kosten in den Effektivzins einrechnen muss. Es kann also vorkommen das trotz des günstigsten Effektivzinses eine Angebot nicht das billigste ist.
Insbesondere wenn Rest-Schuldversicherungen mit angeboten werden sind erhebliche Unterschiede von angegebenem und tatsächlichem Effektivzins möglich. Abhilfe schafft das Ratensummierungsverfahren.

Beim Vergleich alle Kosten erfassen:
Da der Effektivzins nicht immer alle Kosten enthält sollte er nicht als letztes Entscheidungskriterium der Anbieterwahl dienen. Besser und trotzdem einfach ist es, alle Zahlungen an die Bank zu einer Summe zu addieren. Man muss lediglich für jedes Angebot das man erhalten hat alle Monatsraten und sonstigen Zahlungen die man an die Bank zu leisten hat zusammenrechnen. Das Ergebnis ist die Gesamtsumme die man an die Bank zahlen muss. Das macht man für jedes Angebot. Der Anbieter bei dem die Gesamtsumme am geringsten ist, ist der günstigste. So bezieht man auch versteckte Kosten im Angebot mit in den Kreditvergleich ein.