Die jährliche Zahlweise ist eine Rückzahlungsmodalität bei Kredit- und Darlehensgeschäften. Hierbei werden aus der beantragten Kreditsumme Tilgungs- und Zinsanteile in die Ratenzahlung integriert. Je nach Rahmenbedingungen, Kredithöhe und finanzieller Lage entstehen somit ganz unterschiedliche Raten. Diese werden dann stichtagartig in einem vorher festgelegten Zeitfenster an das Kreditinstitut zurückgegeben. Dies kann unter anderem monatlich, vierteljährlich, halbjährlich oder jährlich geschehen – dies ist abhängig zum einen von den Angeboten der Bank sowie der persönlichen Lage des Kreditnehmers. Vor allem bei Versicherungen bietet sich diese Zahlungsweise an, da hierbei oft noch entsprechende Prämien für eine komplette Jahresbegleichung verschenkt werden.
Inhalt
Sparen mit jährlicher Zahlweise
Kreditnehmer sind auf der Suche nach dem richtigen Darlehen und den entsprechenden Konditionen auch immer auf der Suche nach den günstigen Rückzahlmodalitäten. In diesen Fällen wirkt eine kleine Rate als verlockende Offerte. Banken bieten daher von Grund auf bei den Kreditgesprächen oft eine monatliche Ratenzahlung mit günstig klingenden Anteilen an. Der Kunde hingegen sollte sich eine jährliche Zahlungsweise zumindest einmal durchrechnen lassen. Dabei werden die Antragsteller verblüfft sein, wie unterschiedlich doch die letztendlich im Jahr aufgebrachte Finanzmittel zwischen monatlicher und jährlicher Zahlungsweise sind. Dies auf eine komplette Laufzeit gesehen, kann doch einige Ersparnis bedeuten. Wenn Kreditschuldner gleich Jahresbeträge aushandeln, kann diese Differenz bis zu 10 Prozent der Rückzahlung bedeuten. Generell greifen Kreditnehmer gern auf die monatliche Zahlungsweise zurück, da sie eine gewisse Sicherheit für ihre generellen Ausgaben pro Monat benötigen und nicht eine große Summe auf einmal „verlieren“ möchten.
Hinweis: Kreditantragstellungen sind in der Regel nicht von Spontaneität geprägt, sondern resultieren aus einem geplanten Projekt. Im Vorfeld sollte daher schon ein wenig gespart werden, sodass die jährliche Zahlungsweise die private Grundversorgung nicht in Nöten bringt.
Oft endet ein Finanzgespräch mit der Frage, ob der Kunde monatlich zahlen möchte. Lapidar antworten die meisten Menschen dann mit einem Ja darauf. Dabei wird im Regelfall der Hinweis unterlassen, dass eine monatliche Zahlung mit einer erheblichen Anhebung der Gesamtkosten verbunden ist. Dabei lassen sich einige Euro sparen, wenn man sich in folgenden Finanzsektoren für eine jährliche Zahlungsweise entscheidet:
- Unternehmenskredit
- Privates Darlehen
- Lebensversicherung
- Haftpflicht- / Hausratsversicherung
- Kfz-Versicherung
Hinweis: Jahreszahlungen sollten stets vom Guthaben erfolgen. Die Nutzung des Girokontos für die Erbringung dieser Raten bewirkt ansonsten keine Ersparnis.
Nutzen Kunden von Kreditinstitute oder Versicherungen von vornherein die unterjährige Zahlungsweise – dies entspricht mehrfachen Zahlungen innerhalb eines Jahres – werden aufgrund von bürokratischem Mehraufwand und einer bedingt fehlenden Sicherheit durch ein mögliches Ausfallrisiko Zuschläge erhoben. Diese unterscheiden sich zwischen den verschiedenen Unternehmen. Der Abschlag für eine Ratenzahlung bei Versicherungen wird im Fall der jährlichen Zahlungsweise nicht zwölf Mal, sondern nur einmal aus dem Spartopf genommen. Dies bewirkt, dass eine größere Summe in der verzinsten Anlage verbleibt. Somit steigt das Garantiekapital stärker an als bei einer monatlichen Zahlungsweise. Rechnet man dies nun auf eine 20- oder 30-jährige Laufzeit einer Versicherung, ergibt sich eine stolze Summe.
Hinweis: Sollte die Jahreszahlung eine höhere Summe betreffen, hilft sicher eine private monatliche Rückstellung. So lässt sich der jeweilige Anteil des großen Betrages dennoch monatlich auf ein Tagesgeldkonto einplanen, sodass die Gesamtsumme zum Ratentermin zur Verfügung steht. Die eigene Buchführung wird zum einen weniger belastet und andererseits warten nun noch die Zinsen des Tagesgeldkontos als Zusatzgewinn.
Änderung der Zahlungsmodalitäten
Die Änderung der monatlichen Begleichung in eine jährliche Zahlungsweise ist in der Regel kein Problem. Es bedarf nur einer schriftlichen Information und einer kleinen Bearbeitungszeit durch das Institut inklusive Abänderungsgenehmigung. Da die Laufzeit eines Vertrages einen Einfluss auf die finanzielle Gestaltung nimmt, ist eine gute Bonität zu Beginn wichtig. Wenn erst einmal angespart worden ist, kann der Kunde folglich von der jährlichen Zahlungsweise profitieren. In Informationsgesprächen lässt sich dies auch besprechen, sodass bei eventuell ungewisser privater Situation diese Änderung auch im Nachhinein erfolgen kann.
Hinweis: Jedes Institut kann auf den anfänglich festgeschriebenen Vertragskonditionen beharren. Daher ist es ratsam, die jährliche Zahlungsweise bereits beim Abschluss des Vertrages bedacht zu haben.
Es sollte bekannt sein, dass sich bezüglich vieler Versicherungen allein bis zu hundert Euro im Jahr nur durch die Änderung der Zahlungsweise einsparen lassen – wenn der Versicherte dies auf die Gesamtlaufzeit überträgt, addiert sich eine erhebliche Summe. Diese könnte sicher für familiäre oder andere berufliche Projekte wirkungsvoll eingesetzt werden.
Zinsberechnung durch Zahlungsweise
Üblicherweise werden etwa 7 Prozent Aufschlag für eine monatliche Zahlung erhoben. Dies bewirkt bereits einen Effektivzins von 16,14 Prozent bei einem lediglich durchschnittlichen Finanzangebot. Setzt man die gängigen 5 Prozent Aufschlag bei einer jährlichen Zahlungsweise dem gegenüber, lässt sich eine Belastung durch de Effektivzins mit nur 11,35 Prozent feststellen. Mit diesen am unteren Level der Möglichkeiten und Offerten hantierenden Vergleichswerten ist bereits das Minimum der Ersparnis ersichtlich. Allein fast fünf Prozent der Gesamtsumme sind in jedem Fall einzusparen. Mittels spezieller Angebote und spezifischer Institute lässt sich dies weitaus positiver gestalten. Legt man einen monatlichen Betrag von 100 Euro zugrunde und vergleicht dies mit den Konditionen für eine Jahreszahlung ergeben sich sofort 60 Euro Ersparnis. Dazu gesellen sich nun noch diverse Prämien der Banken. Bestimmt werden diese Vorteilsangebote durch folgende Aspekte:
- Senkung des Ausfallrisikos
- Verbesserung der Bonität
- Verkürzte Laufzeit
Die potenzielle Ersparnis steigt folgend weiter an, sodass die jährliche Zahlungsweise eine lohnenswerte Option stellt.
Hinweis: Sollten einmal mehrere Abzahlungen bei einem Institut erfolgen, lässt sich eine jährliche Zahlungsweise auch innerhalb des Jahres verschieben. Wenn beispielsweise drei Jahreszahlungen im Januar erfolgen, kann dies einen größeren Einschnitt in das Budget bedeuten. Wenn dagegen eine Jahresrate im Januar, eine im Juni und eine im Oktober erfolgt, werden die Gesamtabgaben verteilt und die Vorzüge der Ersparnis bleiben dennoch behalten.
« Zurück zum Wiki Index