Bonitätsindex

Der Bonitätsindex ist ein Instrument der Kreditwirtschaft und der Auskunftsdienste wie, Creditreform, Bürgel usw. zur Feststellung der Kreditwürdigkeit eines Unternehmens. Eingestuft werden diese Unternehmen nach einer Vielzahl von Parametern, die im Einzelnen keine besondere Bedeutung haben müssen.

In der Summe jedoch eine aufschlussreiche Aussage über den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens in der Vergangenheit geben. Die Parameter sind, Risiken die sich aus der Struktur des Unternehmens ergeben, die Ertragsrisiken, das Finanzrisiko und die allgemeine Kreditbeurteilung. Mit dieser Aussage lässt sich dann eine Prognose die erstellen, die dem Geschäftspartner die Möglichkeit gibt, sich ein Bild über das Unternehmen, an das er Waren liefern, Geld verleihen oder anderweitig zusammenarbeiten möchte zu machen.
Die für den Bonitätsindex gespeicherten Daten sind das Kapital der Auskunftsdienste. Je mehr die Auskunftsdienste über die Unternehmen wissen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Einstufung zum Bonitätsindex stimmt. Für die Unternehmen ist es also von enormer Wichtigkeit, dass immer mehr positive Daten in den Datenspeichern der Auskunftsdienste landen. Jede, auch noch so kleine Unregelmäßigkeit im Zahlungsverkehr, Lieferschwierigkeiten oder auch Geschäftspartner die mit schlechtem Bonitätsindex behaftet sind, verschlechtern das eigene Bild. Wobei zu bemerken ist, die gesammelten Daten sind knallharte Fakten die keine aus dem Bauch heraus Entscheidungen zulassen. Der gesunde Menschenverstand, auf den man bei früheren Geschäften und Geschäftsverbindungen gern vertraut hat, wird dabei vollkommen ausgeschaltet.

Die Berechnung des Bonitätsindex

Im Grunde handelt es sich bei dem Begriff Bonitätsindex nur um ein anderes Wort für Bonitätsscore. Der Unterschied liegt einzig und allein im Terminus, der von der Creditreform stammt. Die Schufa nennt ihre Werte zum Beispiel Schufa-Score. Zur Berechnung des Bonitätsindex werden mathematisch statistische Analyseverfahren verwendet, um die Kredit- beziehungsweise die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens anzugeben. Dazu wird eine dreistellige Form benötigt. Die einzelnen Faktoren, die für den Einfluss wichtig sind, sind nach ihrer Referenz gewichtet und können so zu einer konkreten Einschätzung führen. Dabei nutzen die verschiedenen Auskunfteien die unterschiedlichsten Faktoren.

Bonitätsindex Creditreform

Die Creditreform berechnet den Bonitätsscore mit Hilfe des Bonitätsindex, der in einer Skala von 100 bis 600 aufgeteilt wird. 100 Punkte ergeben eine gute Bonität und 600 Punkte sind eine ungenügende Bonität.

Bonitätsindex Creditreform Boniversum

Die Creditreform Boniversum ist eine Tochterauskunftei und wurde 1997 gegründet. Sie prüft die Bonität von Privatpersonen und gehört heute zu den größten Anbietern in diesem Bereich. Der Bonitätsindex für Privatpersonen wird auf einer Skala von 1 bis 1.072 angelegt und spiegelt in diesen Zahlen die Kreditwürdigkeit der Person wider. Je höher der Score ist desto besser ist in diesem Fall die Bonität, genau wie bei der Schufa.

Bonitätsindex Schufa

Bei der sogenannten Schufa wird der Wert als Schufa-Score bezeichnet. Die Auskunftei ermittelt für verschiedene Zwecke die verschiedensten Arten. Sie dient aber immer als eine Art Basisscore, der immer in Prozentzahlen angegeben wird. Je höher der Score liegt desto besser ist die Kreditwürdigkeit, das bedeutet desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls. Die Schufa ermittelt nicht nur den Basiscore, sondern ist auch für Banken, Versandhäuser und Sparkassen der erste Anlaufpunkt. Die Schufa hat mit dem Bonitätsindex eine schnelle und direkte Einschätzung jedes Verbrauchers möglich gemacht.

Bonitätsindex bonify

Ebenfalls eine bekannte Auskunftei ist bonify. Bonify ist eine Parterauskunftei von Creditreform Boniversum. Auch sie arbeiten mit einem Scorewert und der Rückzahlungswahrscheinlichkeit, die in Prozent ausgedrückt wird.

Die Bedeutung eines hohen oder niedrigen Bonitätsindex

Im Grunde besagt ein schlechter Bonitätsindex, dass das Unternehmen beziehungsweise die Privatperson keinen guten Ruf in Bezug auf das Zahlungserwarten hat. Ein schlechter beziehungsweise niedriger Score stammt in der Regel von negativen Zahlungsverfahren und können auf ein schlechtes Zeichen für einen Kredit- oder Handyvertrag deuten. Die Wahrscheinlichkeit bei einem schlechten Score einen Kredit- oder Handyvertrag zu bekommen sind sehr gering. Auch der Kauf auf Raten wird unmöglich gemacht.

Die Verbesserung des Bonitätsindex

Grundsätzlich kann jeder Verbraucher seinen Bonitätsindex verbessern und dazu bietet sich im Grunde zwei Möglichkeiten an, die besonders effektiv sind:

• Bonität regelmäßig überprüfen und anschließend alle falschen oder erledigten Einträge umgehend korrigieren oder löschen lassen.
• Rechnungen immer pünktlich zahlen, um negative Einträge zu vermeiden.

Wichtig:
Es gibt viele Handlungsempfehlungen, die dazu führen können, dass der Bonitätsindex sich verbessert. Dazu gehört auch das Kündigen von Kreditkarten und Konten, die nicht gebraucht werden. Auch das Überziehen des Kreditrahmens kann zu einer schlechteren Einschätzung führen. Häufige Adresswechsel können ebenfalls negativ ausgelegt werden. Auf Mahnungen gilt es sofort zu reagieren bevor weitere Schritte eingeleitet werden, die sofort bei einer Auskunftei landen. Rechnungen immer sofort bezahlen oder Widerspruch einlegen, damit es zu keinen Daten in der Auskunftei kommen kann.

Den eigenen Bonitätsindex erfahren

Jeder Verbraucher kann seinen eigenen Bonitätsindex erfahren und das bei der jeweiligen Auskunftei. Laut § 34 des Bundesdatenschutzgesetzes hat mittlerweile jeder Verbraucher das Recht einmal im Jahr eine Auskunft zu verlangen und muss diese nicht bezahlen. Grundsätzlich ist die Auskunft kostenpflichtig und es müssen mit Gebühren gerechnet werden, die von Auskunftei zu Auskunftei recht unterschiedlich sind. Idealerweise lohnt es sich im Vorfeld über die Kosten für die Auskunft zu erkundigen. Die wichtigste und bedeutsamste Auskunftei ist schon seit Jahren die Schufa. Um bei der Schufa eine kostenlose Selbstauskunft einzuholen, sollte wie folgt vorgegangen werden.

• Zuerst muss die Webseite www.meineschufa.de aufgerufen werden.
• Anschließend muss die Rubrik „Auskünfte“ gesucht werden.
• Danach folgt die „Datenübersicht nach §34 Bundesdatenschutzgesetz.
• Jetzt muss nur noch auf das kostenlose Angebot geklickt werden.
• Das Antragsformular wird innerhalb von wenigen Sekunden heruntergeladen. Es kann zwischen den verschiedensten Sprachen gewählt werden von Deutsch über Englisch bis hin zu Türkisch.
• Das Formular muss gründlich ausgefüllt und unterschrieben werden.
• Dazu gehört eine Kopie des Personalausweises, von beiden Seiten. Für ausländische Mitbürger muss ein Reisepass und eine Meldebescheinigung beigefügt werden.

Zum Schluss wird das ausgefüllte Formular mit den Verifizierungsbeweisen in einen Umschlag gegeben und an:

Schufa Holding AG
Postfach 10 25 66
44725 Bochum
gesendet. Innerhalb von 6 Wochen befindet sich die kostenlose Selbstauskunft im Briefkasten.