Handelsplatz für Aktien und andere Wertpapiere.
Im Grunde handelt es sich bei der Börse also um einen organisierten Markt, auf dem alle vertretbaren Dinge gehandelt werden. An der Börse werden Wertpapiere, Devisen und andere Waren gehandelt und auch die abgeleiteten Rechte von den Produkten. Die Produkte werden von den Börsenmaklern gehandelt, die für den Kauf und den Verkauf der Waren zuständig sind. Sie zählen zu den Vermittlern. Die Börse kümmert sich um Angebot und Nachfrage und gleich die Preise der einzelnen Waren aus und setzt den Börsenkurs fest. Die Preise richten sich in erster Linie nach Angebot und Nachfrage. Das bedeutet, wenn die Nachfrage nach einer bestimmten Ware sehr hoch ist, aber das Angebot eher gering ist, dann wird der Preis stark in die Höhe steigen. Anders sieht es aus, wenn die Nachfrage sehr gering ist, aber das Angebot sehr hoch. Dann wird der Preis stark nach unten sinken und die Waren werden besonders günstig angeboten.
Die Börse dient zum Handeln von Gütern unter beaufsichtigter Preisbildung. Das Ziel der Börse ist, dass eine gute Markttransparenz vorhanden ist und somit weniger manipuliert werden kann. Die Börse wird von staatlichen Aufsichtsämtern, in Deutschland handelt es sich um die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht kontrolliert, aber auch von anderen Handelsüberwachungsstellen. Jede Börse besitzt einen einzigartigen Code, der sogenannte Marktidentifikationscode.
Inhalt
Die Namensherkunft der Börse
Der Name Burse leitet sich aus dem Lateinischen ab und bezeichnet eine Gemeinschaft, die im Grunde aus eine Kasse lebt. Burse bedeutet Ledertasche oder Geldsäckchen und eigentlich lässt sich der Wandel mit Hilfe der Materialien bezeichnen. Während in der Antike andere Materialien wichtig waren, kamen im Mittelalter Metalle an die Vorherrschaft. Die einzelnen Materialien wurden von bestimmten Personenkreisen produziert und auch verkauft und somit wurde aus einer gemeinschaftlichen Kasse bezahlt. Für Händler kam die Bezeichnung Börse das erste mal im 16. Jahrhundert zum Einsatz. Einige Historiker sind der Überzeugung, dass der Begriff mit der antiken Stadt Karthago eine Verbindung hat, da es dort schon sehr lange einen sehr großen und bedeutungsvollen Hafen gab. Durch die Jahrhunderte wurde der Handel mit Waren immer bedeutsamer und so entstand nach und nach der Begriff Börse für ein Haus, in dem alle Waren gehandelt werden konnten.
Die verschiedenen Börsenarten
Heute gibt es die verschiedensten Börsenarten, die sich aufgrund der Handelsgegenstände unterscheiden:
- Die Warenbörse
An der Warenbörse werden Waren, Produkte und Rohstoffe gehandelt, die durch Importgeschäfte oder durch die einheimischen Unternehmen entstanden. Die Warenbörse war die erste bekannte Börse und gilt als die älteste Börsenart. Später wurde diese Börse in verschiedene Abteilungen unterteilt, darunter die Produktbörsen und die Spezialbörsen, in denen Welthandelsgüter wie Kaffee oder Edelmetalle gehandelt werden. Das sind die Spezialbörsen, die unter dem Oberbegriff der Warenbörse zu finden sind. - Die Terminbörse
Die Terminbörse ist auch unter dem Begriff Warenterminbörse bekannt. An diesen beiden Börsenarten werden Warentermingeschäfte und Derivate abgewickelt und gehandelt. - Die Wertpapierbörse
Die Wertpapierbörse gibt es auch unter dem Namen Aktienbörse. Hier werden Aktien und Anleihen gehandelt. In der Regel wird bei der allgemeinen Bezeichnung Börse immer von diesen beiden Arten gesprochen. - Die Devisenbörse
Die Devisenbörse ist eine Börse, die sich rein um den Handel von Devisen in Fremdwährungen handelt. - Die Dienstleistungsbörsen
Sie kümmern sich um alle Geschäfte, die mit Dienstleistungen zu tun haben. Darunter der Verkehrs- und Versicherungsbereich. - Die Strombörse
Wie der Name schon vermuten lässt handelt es sich bei dieser Börsenart um eine Börse, die sich mit Termingeschäften rund um dem elektrischen Strom beschäftigt. - Die Softwarebörse
Bei der Softwarebörse handelt es sich um eine Börse, die sich nur mit dem Softwarehandel befasst.
Die Börsenformen
Heute gibt es verschiedene Börsenformen, wobei die Präsenzbörse die klassische und bekannteste Form der Börse ist. Die Präsenzbörse wird auch Parketthandel genannt, denn bei dieser Form handelt es sich um Geschäfte, die von Person zu Person im Gespräch abgeschlossen werden. Die Geschäfte werden entweder im Auftrag eines Kunden durchgeführt oder im eigenen Interesse. Die moderne Form der Börse ist die Computerbörse, bei der ein Computerprogramm alle Aktionen übernimmt, von den Berechnungen bis hin zur Kommunikation. Es finden keine direkten Gespräche von Person zu Person statt. Die Eingaben, die das Geschäft betreffen, werden über ein Dialogfenster gemacht und somit schließt im Grunde das Computersystem das Geschäft ab. Heute ist die Computerbörse eine der am häufigsten genutzten Börsen auf dem Markt, wobei an den Bildschirmen meist die Broker sitzen, um die Geschäfte doch ein bisschen selbst abschließen zu können.
Die wichtigsten Börsenpflichtblätter
Börsennotierte Unternehmen und Wertpapieremittenten sind gesetzlich angehalten, dass alle Bekanntmachungen rund um die Börse in den Pflichtblättern der Börse veröffentlicht werden. In Deutschland ist laut § 32 Abs. 5 Börsengesetz festgelegt, dass Informationen in mindestens drei inländischen Tageszeitungen bekanntgegeben werden müssen.
Börsengesetz (BörsG)
§ 32 Zulassungspflicht
….
(5) Die Geschäftsführung bestimmt mindestens drei inländische Zeitungen mit überregionaler Verbreitung zu Bekanntmachungsblättern für die vorgeschriebenen Veröffentlichungen (überregionale Börsenpflichtblätter). Die Bestimmung kann zeitlich begrenzt werden; sie ist durch Börsenbekanntmachung zu veröffentlichen.
Die deutschen Regionalbörsen und auch die Frankfurter Börse haben die folgenden Börsenpflichtblätter festgelegt:
- Börsen-Zeitung
- Frankfurter Allgemeine Zeitung
- Frankfurter Rundschau
- Handelsblatt
- Süddeutsche Zeitung
- Die Welt
Allerdings gibt es noch viele weitere Zeitungen, die Börsenberichte veröffentlichen. Darunter:
- Börse Online
- Börse am Sonntag
- Die Zeit
- Der Aktionär
- Welt am Sonntag
- Der Tagesspiegel
Die Handelszeiten der Börse
Geöffnet hat die Börse immer an den sogenannten Handelstagen. Die Handelszeiten werden auch als Börsenzeiten bezeichnet und sind recht unterschiedlich. Die größeren Börsen verfügen meist über den Parketthandel und den Computerhandel, während die kleineren Börsen meist nur einen Parketthandel haben. Der Parketthandel beginnt meist um 8.00 Uhr am Morgen und endet in der Regel um 20.00 Uhr am Abend. Einige Börsen haben sogar bis 22.00 Uhr geöffnet. Der Computerhandel beginnt meist so gegen 9.00 Uhr und endet in der Regel so gegen 17.30 Uhr. Dabei richten sich die Handelszeiten in der Regel immer nach den größten Börsen der Welt, damit die Broker sich auch mit allen Waren an den Börsen befassen können. Durch die Zeitverschiebung kann es vorkommen, dass die Börsen gleichzeitig geöffnet haben oder sich nur einige Stunden überschneiden. So können Geschäfte teilweise nur einige Stunden in der Handelszeit gemacht werden.
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