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Was ist ein Lieferantenkredit?
In der Regel wird ein Lieferantenkredit oder auch Handelskredit von einem Lieferanten an seine Kunden gewährt. Erhält der Kunde eine Ware- auf Rechnung, also ohne diese per Vorkasse oder bei Erhalt bezahlen zu müssen, so geht er einen Lieferantenkredit ein. Das durch den Lieferanten festgelegte Zahlungsziel, das bis zu- drei Monate betragen kann, stellt dabei die Kreditlaufzeit dar. Der Effektivzinssatz dieses Kredits übersteigt den Effektivzinssatz eines normalen Kredites deutlich. Die Gewährung eines Skontos gilt hierbei als Minderung bzw. wird dieser in Anspruch genommen so kommt auch kein Lieferantenkredit zustande.
Vorteilhaft ist diese Kreditform vor allem für Unternehmen zur Fremdfinanzierung. Bei fehlender Liquidität können die Verbindlichkeiten mit etwas Zahlungsaufschub beglichen werden. Für die Zeit vom Rechnungsdatum bis hin zum Zahlungsziel kann das Geld anderweitig Investiert werden. Jedoch sollte auch hier die überproportionale Verzinsung berücksichtigt werden.
Was bringt ein Lieferantenkredit?
Was ist ein Lieferantenkredit und wozu ist dieser geeignet?
Es handelt sich bei einem Lieferantenkredit um eine Art des Kredits, welche von einem Lieferanten beziehungsweise einem Anbieter von Konsumgütern für dessen Kunden zur Verfügung gestellt wird. Der Lieferantenkredit ist ein Kredit mit einem Zahlungsziel, welches festgelegt wird und von dem Kunden eingehalten werden muss. Das Zahlungsziel stellt das Ende der Laufzeit des Kredits dar. Meist beträgt die Laufzeit eines Lieferantenkredits zwischen 1 und 3 Monaten. Der Lieferantenkredit eignet sich vor allem für Einkäufe von Waren und Gütern, welche nicht sofort bezahlt werden können. Kauft ein Kunde nun bei einem Zulieferer Produkte ein, so kann in diesem Zuge ein Lieferantenkredit festgelegt werden. Somit stellt der Lieferant dem Kunden schon die Produkte zur Verfügung. Der Kunde kann nun auch schon mit den Produkten fortfahren beziehungsweise diese nutzen, allerdings werden die Kosten für diese über den Lieferantenkredit getragen. Somit zahlt der Kunde die gesamten Kosten für die Güter inklusive der Zinsen und sonstigen Gebühren bis zum Ende der Laufzeit des Lieferantenkredits.
Ist der Kredit nun vollständig abgezahlt, so gehört die Ware vollständig dem Kunden. Bis zu dem Zeitpunkt, an welchem die Ware abgezahlt wurde, gehört diese allerdings noch dem Lieferanten – auch, wenn der Kunde diese schon nutzen darf beziehungsweise weiterverwenden darf. Die Zinsen und Gebühren sind bei einem Lieferantenkredit typischerweise etwas höher, da der Lieferant durch diesen ein Risiko eingeht. Außerdem fallen die Zinsen und Gebühren natürlich je nach Laufzeit und Höhe des Kredits unterschiedlich aus. Grundsätzlich wird die Summe für den Kredit je nachdem, wie hoch die Summe für die Waren und Güter ausfällt, festgelegt. Es besteht dabei auch die Möglichkeit, nur einen Teil der Waren und Güter mit einem Lieferantenkredit zu finanzieren und den anderen Teil der Waren und Güter anderweitig zu finanzieren.
Vorteile
Für wen ist ein Lieferantenkredit geeignet und welche Vorteile ergeben sich durch diesen?
Der Lieferantenkredit ist in erster Linie für Kunden von Lieferanten geeignet. Somit eignet sich der Kredit weniger für Privatpersonen, allerdings besonders gut für Kaufleute beziehungsweise Unternehmen, welche Waren und Güter von Lieferanten beziehen. Der Lieferantenkredit bietet hier eine ideale Möglichkeit, die Finanzierung von Waren und Gütern auch in Zeiten finanzieller Engpässe vorzunehmen. Der größte Vorteil des Lieferantenkredits liegt somit darin, dass Produkte und Waren auch finanziert werden können, wenn die finanziellen Mittel dafür aktuell nicht vorliegen. Somit kann trotz finanzieller Engpässe ein Wachstum des Unternehmens oder der Firma, welche den Lieferantenkredit nutzt, garantiert werden.
Wirtschaftlich ergeben sich dadurch viele Vorteile. Außerdem bleibt dem Kreditnehmer ein finanzieller Puffer, welcher sich durch die Laufzeit des Kredits ergibt. Somit können auch andere wichtige Investitionen und Kosten getragen werden. Insgesamt kann das Wachstum eines Unternehmens dadurch sicherer und effizienter gestaltet werden. Der Lieferantenkredit bietet zudem finanzielle Zinsmodelle an. So kann hier zwischen flexiblen und variablen Zinsen unterschieden werden. Welches Zinsmodell letztendlich genutzt wird, hängt von dem aktuellen Zinsniveau ab.
Voraussetzungen
Welche Voraussetzungen müssen für die Antragstellung eines Lieferantenkredits erfüllt werden?
Die Voraussetzungen für einen Lieferantenkredit sind je nach Lieferant unterschiedlich und sollten somit stets individuell überprüft werden. Es gibt jedoch gewisse Grundvoraussetzungen, welche für jeden Lieferantenkredit gelten und eingehalten werden müssen. Dazu zählt zum einen das Mindestalter, welches meist durch die Volljährigkeit erreicht wird. Bei einigen Arten von Lieferantenkredit wird jedoch auch ein höheres Mindestalter vorausgesetzt. Minderjährige Personen können in aller Regel keinen Lieferantenkredit mit ihrem Lieferanten abschließen. Eine weitere Voraussetzung stellt die Lage des Unternehmenssitzes dar. Der Unternehmenssitz muss sich demnach teilweise in Deutschland befinden, wenn ein Lieferantenkredit mit einem deutschen Lieferanten abgeschlossen wird. In einigen Fällen reicht aber auch ein Tochterunternehmen in Deutschland aus. Darüber hinaus sollte ein Bankkonto vorhanden sein, welches als Referenzkonto genutzt wird. Auf dieses wird die Kreditsumme überwiesen beziehungsweise von diesem werden die regelmäßigen Zahlungen für die Kreditsumme inklusive der Gebühren und Zinsen getätigt. Es muss sich hierbei oftmals auch um ein Bankkonto handeln, welches sich in Deutschland befindet, sofern sich auch der Lieferant in Deutschland befindet.
Viel wichtiger noch bei der Vergabe eines Lieferantenkredits ist die Kreditwürdigkeit des Antragstellers. Diese wird durch die Bilanz des Unternehmens des Antragstellers garantiert. Somit sollte das Unternehmen in aller Regel profitabel sein, um dem Lieferanten zu garantieren, die regelmäßigen Kreditzahlungen zu erhalten. Aus diesem Grund sollte die Bilanz des Unternehmens positiv ausfallen. Verzeichnet ein Unternehmen einen zu hohen Verlust, so kann auch mit einer Absage des Lieferanten für den Lieferantenkredit gerechnet werden.
Beantragung
Wie kann ein Lieferantenkredit beantragt werden und auf was ist dabei zu achten?
Die Beantragung eines Lieferantenkredits erfolgt sowohl offline als auch online. Es ist also möglich, den Lieferantenkredit persönlich bei dem Lieferanten vor Ort zu beantragen. In diesem Zusammenhang sind alle wichtigen Unterlagen mitzuführen. Dazu zählt auch die Bilanz, eine Gewinn- und Verlustrechnung sowie Angaben zu dem Unternehmen an sich. Es kann nicht pauschalisiert werden, welche Art eines Lieferantenkredits nun mit dem Lieferanten abgeschlossen werden kann. Der Lieferantenkredit wird nämlich meist immer zusammen mit dem Lieferanten beschlossen, sodass dieser auch in der Höhe der Zinsen sowie der Kreditsumme variieren kann. Werden zum Beispiel regelmäßig Kredite mit dem Lieferanten verhandelt, so ist mit günstigeren Konditionen zu rechnen, als diese bei einer einmaligen Verhandlung ausfallen würden.
Wer als Kunde einen Lieferantenkredit online beantragt, kann dies teilweise über die Webseiten der Lieferanten an sich tun. Es müssen dazu natürlich alle wichtigen persönlichen und unternehmerischen Daten angegeben werden. Oftmals erfolgt die finale Zusage in telefonischer Absprache mit dem Lieferanten. Es lohnt sich hier auf einige wichtige Aspekte zu achten: Es sollte zunächst auf ein attraktives Zinsmodell geachtet werden. Es ist dabei natürlich damit zu rechnen, dass die Zinsen bei dieser Art des Kredits höher ausfallen als bei anderen Arten von Krediten, jedoch sind diese entweder fix oder variabel auszuwählen. Je nach Laufzeit sowie dem aktuellen allgemeinen Zinsniveau ergeben sich dadurch andere Kosten, welche am Ende für den Kunden einen Vorteil darstellen können. Weiterhin sollte auf die Länge der Laufzeit geachtet werden. Wer als Kunde eine zu kurze Laufzeit für einen Lieferantenkredit auswählt, läuft Gefahr, diese nicht einhalten zu können. Somit erhöhen sich die Gebühren und Zinsen enorm, wenn die Frist der Laufzeit überschritten wird.
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