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Wer sich neue Konsumgüter zulegt, der greift gerne auf eine Ratenzahlung zurück. Viele Anbieter locken hier mit zahlreichen Angeboten. Jedoch sollte man sich genau überlegen, ob nicht ein traditioneller Ratenkredit günstiger ist. Selbstverständlich ist eine Ratenzahlung recht bequem, da viele Online-Händler diese Option beim Bezahlvorgang mit integrieren. Wie Verivox in einem Testeinkauf festgestellt hat, verlangt der Anbieter Klarna 12,9 % Zinsen bei einer Laufzeit von 24 Monaten. Der Konkurrent Paypal möchte für denselben Testkauf dagegen 9,99 % an Zinsen haben. Dies lässt den Schluss zu, dass Ratenzahlung zwar bequem, aber auch sehr teuer werden kann.
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Ein Ratenkredit ist weitaus günstiger
Wenn Sie beispielsweise ein Notebook im Wert von 2.500 € über Klarna mit einer Ratenfinanzierung für 2 Jahre finanzieren möchten, kommen hier insgesamt 328 € an Zinsen auf die Kaufsumme hinzu. Bei der Finanzierung einer Couch-Garnitur im Wert von 4.079 € kommen insgesamt 535 € an Zinsen hinzu. Grund hierfür ist der hohe Zinssatz von 12,9 %.
Bei Paypal ist diese Ratenfinanzierung etwas günstiger. Für das Notebook kommen in diesem Fall 255 € an Zinsen auf Sie zu. Für die Couch-Garnitur sind es immerhin noch 416 € an Zinsen. Leider ist die Ratenzahlung über Klarna und Paypal recht teuer. Hieran verdienen diese Portale richtig gut. Da diese Option im Bestellvorgang enthalten ist, reicht meist ein Mausklick aus, um die Ratenzahlung abzuschließen.
Verivox-Experten empfehlen diesbezüglich einen herkömmlichen Ratenkredit. Bei vielen Banken erhalten die meisten Kunden einen solchen Kleinkredit zu einem Zinssatz von durchschnittlich 4,49 % oder niedriger. Trotz gestiegener Kreditzinsen liegen diese immer noch unter dem Zinssatz von Klarna und Paypal. Wer zum Beispiel für das Notebook einen Ratenkredit wählt, der zahlt bei diesen Zinsen nur 116 €. Für die Couch-Garnitur wären es sogar nur 190 €.
Wer genau nachrechnet, der wird feststellen, dass Ratenkredite insgesamt um 65 % günstiger sind, als die Ratenzahlungen bei Klarna. Gegenüber Paypal sind Ratenkredite um bis zu 54 % günstiger. Dabei wurde hier bei der Berechnung vom typischen Zwei-Drittel-Zinssatz ausgegangen. Diese Pflichtangabe der Banken ist ausreichend repräsentativ für die breite Masse an Kunden.
Darauf sollte man achten
Ratenkredite gibt es meist erst ab 1.000 €. In diesem Fall kommt man bei Beträgen unter 1.000 € kaum an eine Ratenzahlung vorbei, wenn man die Gesamtsumme nicht zahlen kann. Wie die Experten von Verivox jedoch mitteilen, kann man schnell den Überblick verlieren, wenn man viele dieser kleinen Ratenzahlungen bedienen muss. In Anbetracht der aktuell steigenden Energie- und Lebensmittelpreise kann es dann schneller eng in der Haushaltskasse werden.
Umschuldung wird empfohlen
Viele kleinere Ratenzahlungen lassen sich sehr gut in einem Ratenkredit zusammenfassen. Wer hierbei noch die Laufzeit entsprechend verlängert, der kann die monatliche Belastung deutlich reduzieren. Wie zuvor erwähnt, sorgt bei Klarna die Finanzierung der Couch-Garnitur über zwei Jahre für eine Monatsrate in Höhe von 192 €. Nach einem halben Jahr stehen immer noch 3.150 € offen. Bei einem Ratenkredit mit 4,49 % und einer Laufzeit von 36 Monaten verringert sich die monatliche Rate auf 94 €. Dies sind rund 100 € weniger als bei Klarna.
Wer in entsprechender Höhe eine Finanzierung sucht oder mehrere offenen Ratenzahlungen zusammenfassen möchte, der sollte auf jeden Fall einen günstigen Ratenkredit wählen. Damit lassen sich nicht nur die monatlichen Ratenbeträge reduzieren, sondern auch insgesamt viel Geld sparen.