Insidern zufolge planen die Deutsche Bank und die Commerzbank nach wie vor einen Zusammenschluss. Ergebnis einer Fusion der beiden Banken wäre ein für deutsche Verhältnisse sehr großes Geldhaus. International betrachtet würde es sich eher um ein Kreditinstitut von allenfalls mittlerer Größe handeln.
Die Deutsche Bank in Zahlen
National und international zählt die Deutsche Bank, die 1870 in Berlin gegründet wurde, zu den bekanntesten deutschen Banken. Zudem handelt es sich hinsichtlich Bilanzsumme und Anzahl der Mitarbeiter um das größte Kreditinstitut hierzulande. Für das Jahr 2017 wurden die Bilanzsumme auf 1.482.665 Millionen Euro und der Umsatz auf 26.447 Millionen Euro beziffert. Das in Frankfurt am Main ansässige Unternehmen zählte 2017 insgesamt 2.425 Filialen, von denen sich 1.570 in Deutschland befanden. Die Zahl der (in Vollzeitkräfte umgerechneten) Mitarbeiter betrug insgesamt 97.535; mit 42.526 waren gut 43 Prozent von ihnen in Deutschland beschäftigt.
Die Commerzbank in Zahlen
Ebenso wie die Deutsche Bank hat auch die Commerzbank ihren Sitz in Frankfurt am Main. Auch das Gründungsjahr beider Banken ist mit 1870 identisch. Allerdings erfolgte die Gründung des zunächst Commerz- und Disconto-Bank genannten Instituts in Hamburg. Die Commerzbank kann für das Jahr 2017 eine Bilanzsumme in Höhe von 456.317 Millionen Euro vorweisen. Der Umsatz für 2017 lag bei 9.163 Millionen Euro. Von den 1.390 Filialen der Commerzbank in 2017 befanden sich 1.000 in Deutschland und 390 im Ausland. Es waren 36.917 Personen in Deutschland und 12.500 im Ausland für die Commerzbank tätig.
Aussichten für den Zusammenschluss
Eine Fusion der beiden Banken wird als Maßnahme betrachtet, den Kauf der Commerzbank durch ausländische Unternehmen zu verhindern. An einer Fusion sind nicht nur beide Kreditinstitute, sondern auch die Bundesregierung interessiert. In Berlin ist man sich weitgehend einig darüber, dass die Fusion möglichst schnell vonstattengehen muss. Denn durchaus könnte das Ende Mai neugewählte Europaparlament den Zusammenschluss verhindern. Beziehungsweise könnte Brüssel dafür sorgen, dass eine staatliche Stütze für diese Fusion unwahrscheinlich wird. Unter anderem hebt Bundesfinanzminister Olaf Scholz die Relevanz einer einflussreichen deutschen Großbank hervor. Davon abgesehen hält der Bund aktuell mehr als 15 Prozent der Anteile an der Commerzbank. Selbstverständlich dürfte es auch im Interesse der Commerzbank sein, die Übernahme durch ausländische Käufer zu verhindern. Es bleibt abzuwarten, was die Gespräche zwischen Martin Zielke als Chef der Commerzbank und Christian Sewing, dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bank, ergeben.