Im Finanzwesen gibt es viele verschiedene Formen von Darlehen. Nur wenige Menschen wissen wirklich genau, was sich hinter den verschiedenen Begriffen genau verbirgt oder kennen nur einen Teil der Bedingungen. Einer der Kredite, der häufig von Unternehmern verwendet wird, ist der Garantiekredit, der auch als Bankgarantie bezeichnet wird.
Inhalt
- 1 Was ist ein Garantiekredit?
- 2 Wie funktioniert der Garantiekredit?
- 3 Wo findet die Bankgarantie Verwendung?
- 4 Besonderheiten des Garantiekredites
- 5 Darauf sollte man bei einem Garantiekredit achten
- 6 Die Vorteile von einer Bankgarantie
- 7 Bessere Kreditwürdigkeit mit einem Garantiekredit
- 8 Der Geschäftsbereich und die Garantiekredite
- 9 Die verschiedenen Garantiekredite
Was ist ein Garantiekredit?
Der Garantiekredit ist eine besondere Form eines Darlehens, bei dem die Bank eine Zahlungsgarantie abgibt, sofern sich eine für den Kunden nachteilige Situation entwickelt oder ein bestimmter Erfolg ausbleibt. Die Bankgarantie bietet einem Kunden also auf einfache Art und Weise eine Zahlungssicherheit für seine Geschäfte. Aus diesem Grund wird der Garantiekredit insbesondere im Außenhandel gern und häufig verwendet und hat sich dort als festes Instrument für Zahlungssicherheiten etabliert. Es handelt sich um einen Unternehmerkredit. Das bedeutet, dass das Darlehen nicht für den Verbraucher verfügbar ist. Die genauen Bedingungen, etwa zur Höhe der Zahlung, Zahlungskonditionen, etc. werden individuell vereinbart und sind von Vertrag zu Vertrag unterschiedlich.
Wie funktioniert der Garantiekredit?
Bei einem Garantiekredit gibt die Bank dem Kreditnehmer bzw. Kunden die Garantie, in einem vorher festgelegten Fall eine ebenfalls vorher vereinbarte Summe zu bezahlen. Wann genau eine Zahlung fällig wird, dass wird zwischen Bank und Kreditnehmer individuell in einem Kreditvertrag festgehalten. Auch die Summe bis zu der eine solche Zahlung erfolgen kann, wird hier vereinbart und in den Vertrag aufgenommen. Läuft alles wie geplant, dann wird der Kredit nicht in Anspruch genommen. Es kommt zu keiner Zahlung. Bleibt ein Erfolg, eine Lieferung, eine Zahlung, etc. jedoch aus, dann kann der Kunde seine Bankgarantie in Anspruch nehmen. Die Bank ist dann – sofern die Bedingungen des Vertrages erfüllt sind – zur Zahlung in der festgelegten Höhe verpflichtet. Der Kredit kann nur von Unternehmen beantragt werden. Die Antragstellung läuft über die Hausbank. Zinsen oder eine Bonitätsprüfung gibt es hier in der Regel nicht. Da es für Garantien keine gesetzlichen Vorgaben gibt, werden sie individuell vereinbart. Aus diesem Grund gibt es keine pauschalen Aussagen, Konditionen oder Kriterien, auf die man sich berufen könnte. Hier liegt alles an den Verhandlungen zwischen dem Kunden und seiner Hausbank.
Wo findet die Bankgarantie Verwendung?
Die Bankgarantie ist eine Sicherheit, die Unternehmen zur Verfügung steht. Privatpersonen bzw. Verbraucher können diese Form des Darlehens nicht nutzen. Insbesondere ist der Garantiekredit im Außenhandel beliebt und hat sich hier bereits seit mehreren Jahren etabliert. In diesem risikobehafteten Geschäft bietet die Bankgarantie dem Kunden die Möglichkeit, wichtige Sicherheiten zu erhalten, um im Falle von Nachteilen oder einem ausbleibenden Erfolg nicht auf den Kosten sitzen zu bleiben. Unter Umständen kann das Darlehen aber auch im Inland oder in anderen Branchen, außerhalb von Import und Export verwendet werden. Die Zustimmung zu einer Garantie liegt im Ermessen des Kreditinstitutes.
Besonderheiten des Garantiekredites
Bei dem Garantiekredit handelt es es sich nicht um ein klassisches Darlehen. Die Bank zahlt hier den festgelegten Betrag in der Regel nicht aus. Vielmehr handelt es sich – wie der Name schon sagt – um eine Sicherheit. Es kommt also nur dann zur Zahlung, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind, von denen sowohl Bank als auch Kunde in der Regel erwarten dass diese nicht erfüllt werden. Ein Geschäft soll schließlich – im Interesse aller beteiligten Parteien – korrekt und pünktlich durchgeführt werden. Die Sicherheit wird also für gewöhnlich nicht benötigt.
Zudem ist es wichtig zu wissen, dass es sich bei dem Garantiekredit um ein Darlehen handelt, welches vom Hauptgeschäft losgelöst ist. Es handelt sich um einen abstrakten Kredit. Die Bank verzichtet daher auf Einwendungen und muss auf erste Anforderung hin zahlen. Außerdem sind die Konditionen von Garantien nicht gesetzlich festgelegt. Das bedeutet, dass der Kunde und die Bank die Möglichkeit haben, hier individuelle Vereinbarungen zu treffen. Dies ist auch immer der Fall. Die vereinbarten Konditionen werden dann in einem Kreditvertrag festgehalten.
Darauf sollte man bei einem Garantiekredit achten
Der Garantiekredit kann nur von einem Unternehmen beantragt werden. Es handelt sich hierbei zudem nicht um ein Darlehen, sondern lediglich um eine Sicherheit. In der Regel kommt es daher von Seiten der Bank nicht zu einer Zahlung. Für die Vergabe einer Garantie gibt es individuelle Bedingungen, die mit dem Kreditinstitut abgesprochen und schriftlich vereinbart werden. Eine Bonitätsprüfung oder Zinsen gibt es hier in der Regel nicht.
Die Vorteile von einer Bankgarantie
Die Bankgarantie bietet für einen Unternehmer – insbesondere für Außenhändler – eine wichtige finanzielle Absicherung. Oftmals sind Import und Export sowie der Handel im Ausland mit finanziellen Risiken verbunden. Häufig bleiben Zweifel daran bestehen, ob eine Lieferung (pünktlich) erfolgt, ob sich ein Kauf rentiert, etc. In all diesen Fällen bietet der Garantiekredit eine Sicherheit für den Kunden. Er hat die Gewissheit, dass er im Falle eines Nachteiles oder beim Ausbleiben seines erhofften Erfolges nicht auf den Kosten sitzen bleibt. Ob die Bank einen Garantiekredit annimmt oder nicht, obliegt jedoch ihr selbst. Sie kann selbst entscheiden und ist nicht zur Annahme verpflichtet.
Bessere Kreditwürdigkeit mit einem Garantiekredit
Bei einem Garantiekredit handelt es sich um eine besondere Form des Zahlungsversprechens. Das Zahlungsversprechen gilt aber nur als bindend, wenn alle Voraussetzungen erfüllt sind. Die Kreditwürdigkeit kann dank eines Garantiekredites immens steigen, denn gerade dritten Parteien gegenüber bieten sich für Privatkunden ganz neue Möglichkeiten. Mit einem Garantiekredit, der nur in Kraft tritt, wenn es notwendig ist, können Kreditgeber wie Banken oder andere Institutionen sich sicher sein, dass eine Zahlung auf jeden Fall erfolgen wird. Dadurch steigt natürlich auch die Kreditwürdigkeit und das ist gerade bei einer Kreditaufnahme bedeutsam. Eine Form des Garantiekredites können Sicherheiten darstellen, die für ein gemindertes Risiko für die Bank sorgen können.
Der Geschäftsbereich und die Garantiekredite
Die Garantiekredite finden sich überwiegend in den geschäftlichen Bereichen. Sie sind auch unter Gewährleistungsgarantien oder Anzahlungsgarantien bekannt. Im Grunde kann die Bank einen Garantiekredit zusichern und gibt dabei ein Zahlungsversprechen ab. Im geschäftlichen Bereich hat das einen ganz entscheidenden Vorteil, nämlich wenn Waren geliefert werden müssen. In der Regel müssen in vielen Branchen zuerst Waren geliefert werden, damit das Geschäft seine Tätigkeit aufnehmen kann. Heute wird nicht mehr mit Vorauszahlung gearbeitet, sondern entweder auf Rechnung oder mit Hilfe eines Garantiekredites. Mit Hilfe eines solchen Kredites kann der Lieferant ohne Schwierigkeiten die Ware ausliefern, denn er hat die Bestätigung, dass die gelieferten Waren auf jeden Fall bezahlt werden. Die Voraussetzung für die Warenauslieferung ist durch den Garantiekredit erfüllt und dann muss die Bank als Garantiegeber auch dafür sorgen, dass die Waren umgehend bezahlt werden.
Gerade beim Handel im europäischen Ausland spielt der Garantiekredit eine sehr wichtige Rolle. Er stellt eine wichtige Absicherung für beide Parteien dar und die Bank ist in einem solchen Fall im Grunde nur ein Vermittler. Das Geld wird erst in die richtigen Hände gegeben, wenn alle Bedingungen von allen Seiten erfüllt worden sind. Bei ausbleibenden Zahlungen kann der Lieferant sich immer direkt an die Bank wenden, welche den Garantiekredit ermöglicht hat. Mit einem Garantiekredit belegt der Zahlungsnehmer seine Zahlungsfähigkeit und die Bank profitiert ebenfalls von dem gewährten Garantiekredit.
Die verschiedenen Garantiekredite
Die Garantiekredite werden häufig auch Bankgarantien genannt werden, gibt es in verschiedenen Varianten. Es gibt
- Anzahlungsgarantien
- Ausschreibungsgarantien
- Bietungsgarantien
- Gewährleistungsgarantien
- Leistungsgarantien
- Lieferungsgarantien
Grundsätzlich werden die herkömmlichen Garantiekredite am am häufigsten vergeben. Allerdings muss auch klar sein, dass es im Grunde keine einheitliche gesetzliche Regelung für diese Art der Garantien gibt. Es handelt sich um schuldrechtliche Verträge, deren Inhalt von den Vertragspartnern festgelegt werden. Die Inhalte können somit genauso variieren wie die Konsequenzen. Für Fahrzeug-Anschaffungen oder Immobilienkäufe wird ein Garantiekredit in der Regel nicht genutzt, denn hierfür gibt es andere Formen der Kredit- beziehungsweise Darlehensvergabe.
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