Jedes Unternehmen hat die Aufgabe Gewinn zu erwirtschaften. Dabei kommt es nicht darauf an,
 welche Branche das Unternehmen hat. Ein Handwerksbetrieb muss genauso Gewinne erzielen wie
 eine Bank. Während bei dem Handwerksbetrieb der Gewinn durch die geleistete Tätigkeit erzielt
 wird, funktioniert die Gewinnerzielung bei einer Bank ein wenig anders. Hier gibt es zwar auch die
 geleistete Tätigkeit, aber die wird anders ausgeführt als bei einem Handwerksbetrieb. Die meisten
Banken haben sich auf den Kapitalmarkt festgelegt. Das bedeutet, sie verleihen Kapital und durch
 die Rückzahlung mit Zinsen beginnen sie Gewinne zu erzielen. Aber Gewinn ist nicht gleich
 Reinbetrag. Der Reinbetrag ist der Betrag, der nach Abzug aller Kosten übrig bleibt. Das ist nicht
 nur bei Banken der Fall, sondern auch bei Immobilienfirmen, bei Handwerksbetrieben und bei allen
 anderen Unternehmen auch.
Inhalt
Die Errechnung des Reinbetrags
Jeden Monat macht ein Unternehmen Verluste oder fährt Gewinne ein. Jede Aktion, die von einem
 Unternehmen ausgeführt wird, muss in den Geschäftsunterlagen festgehalten werden. Dazu gibt es
 die Bilanz. In der Bilanz stehen alle Einkünfte, die im Monat gemacht werden, aber auch die
 einzelnen Ausgaben werden inklusive Mehrwertsteuer aufgeführt. Am Ende des Jahres wird eine
 Abrechnung gemacht. Anhand dieser Abrechnung kann der Reinbetrag ermittelt werden. Dazu
 werden die Einkünfte für das ganze Jahr zusammengerechnet und dann die Ausgaben davon
 abgezogen. Am Ende bleibt der Reinbetrag übrig, wenn alle Kosten abgezogen sind, die ein
 Unternehmen hat.
Beispiel:
 Das Unternehmen hat mit Hilfe seiner Tätigkeit im Jahr Einkünfte von 150.000 Euro erzielt. Dem
 gegenüber stehen die Ausgaben für Aufwendungen, Mitarbeiterzahlungen, Mieten, Nebenkosten
 und alle Ausgaben, die das Unternehmen für das ganze Jahr hatte. Die Ausgaben belaufen sich auf
 125.000 Euro. Somit bleibt am Ende ein Reinbetrag von 25.000 Euro übrig.
Das Gegenteil – der Reinverlust
Ein Unternehmen kann aber nicht nur einen Reinertrag haben, sondern auch einen Reinverlust. Der
 Reinverlust ist das genaue Gegenteil vom Reinertrag. Gerade, wenn am Ende des Jahres ein Minus
 vor den Zahlen steht, dann handelt es sich um den Reinverlust. Anhand des oben genannten
 Beispiels bedeutet das, wenn das Unternehmen Einkünfte in Höhe von 150.000 Euro hat und die
 Ausgaben bei 175.000 Euro liegen, dann bleibt ein Reinverlust von 25.000 Euro. Somit hat das
 Unternehmen im Minus gewirtschaftet und kein gutes Jahr gehabt. Für das kommende Jahr muss
 das Unternehmen sich eine neue Strategie ausdenken, um am Ende des folgenden Jahres einen
 Reinertrag zu haben.
Reinertrag Immobilienbranche
Der Reinertrag ist für jedes Unternehmen wichtig, denn er besagt, wie erfolgreich das Unternehmen
 im letzten Jahr gearbeitet hat. Auch die Immobilienbranche hat mit dem Reinertrag zu tun. Die
 Immobilienbranche beschäftigt sich mit der Vermietung, dem Verkauf und der Instandsetzung von
 Immobilien aller Art. Zu diesen Immobilien gehören Häuser, Gewerbeimmobilien und alle Formen
 von Immobilien, die auf dem Markt angeboten werden. Am Ende des Jahres muss auch das
 Immobilienunternehmen den Reinbetrag ermitteln. In der Regel ist die Buchhaltung für die
 Errechnung des Reinbetrags zuständig. Dabei wird in der Immobilienbranche zwischen
 verschiedenen Reinbeträgen unterschieden. Es gibt die Reinbeträge für eine Immobilie und die
 Reinbeträge für den gesamten Betrieb. Bei den Immobilienreinbeträgen handelt es sich um die
 Endsumme, die nach Abzug aller Kosten für eine Immobilie übrig bleibt.
 Beispiel:
 Bei der Immobilie handelt es sich um ein Mehrfamilienhaus mit sechs Parteien. Das
 Mehrfamilienhaus war das ganze Jahr über belegt und hatte monatliche Mieteinkünfte von 6.400
 Euro. Somit sind im Jahr 76.800 Euro nur an Mieteinnahmen an die Immobilienfirma geflossen.
 Dazu werden alle Einkünfte gerechnet, die für das Mehrfamilienhaus noch dazu kamen. Von den
 76.800 Euro werden nun alle Bewirtschaftungskosten abgezogen. Zu den Bewirtschaftungskosten
 gehören Hausmeisterkosten, Instandhaltungskosten, Verwaltungskosten und das Mietausfallwagnis.
 Am Ende bleibt eine Summe bestehen und das ist der Reinertrag des Mehrfamilienhauses.
 Bei der Berechnung des Reinbetrags für den ganzen Betrieb werden alle Reinbeträge der einzelnen
 Immobilien zusammengerechnet und am Ende kommt der Reinbetrag für den ganzen Betrieb
 innerhalb eines Jahres raus. Dadurch kann der Immobilienbetrieb feststellen, ob es sich um ein
 gutes oder schlechtes Jahr handelt. Bei einem schlechten Jahr werden die Mieten angehoben und
 auch weitere Maßnahmen getroffen, um im nächsten Jahr positiv zu stehen.
Reinertrag bei Banken
Auch Banken müssen sich mit dem Reinbetrag beschäftigen. Banken sind wirtschaftlich arbeitende
 Unternehmen, die am Ende des Jahres mit Gewinn beziehungsweise mit Reinertrag aus dem Jahr
 gehen müssen. Im Grunde wird bei den Banken genauso der Reinbetrag errechnet wie bei allen
 anderen Unternehmen auch. Es werden alle Einkünfte des gesamten Jahres gegenüber gestellt und
 davon werden alle Ausgaben abgezogen. Am Ende bleibt der Reinbetrag übrig oder der Reinverlust.
Die Mehrwertsteuer wird nicht mitberechnet
Bei allen Unternehmen, egal ob in der Immobilienbranche oder Handwerksbetrieben müssen alle
 Einnahmen für die Errechnung des Reinertrag berücksichtigt werden. Das gilt aber nicht für die
 erhaltene Mehrwertsteuer. Die Mehrwertsteuer ist ein durchlaufender Posten, der nicht als
 Einnahme angegeben werden kann. Sie wird direkt an das Finanzamt überwiesen und darf auch
 nicht auf der Ausgabenseite angeführt werden.
Reinertrag bei kurzzeitigen Einnahmen
Eine sehr große Bedeutung zur Berechnung des Reinertrags spielt die Nachhaltigkeit der
 Einnahmen. In die Berechnung dürfen nur Einnahmen einfließen, die einen dauerhaften Stand
 haben. Einnahmen, die nicht dauerhaft sind oder nur über eine kurze Dauer erwirtschaftet werden,
 dürfen in der Berechnung nicht angegeben werden. Im Grunde wird der Reinertrag nur über einen
 überschaubaren Zeitraum berechnet. Es soll sich schließlich nicht um Spekulationen handeln,
 sondern um tatsächliche Werte. Diese können nur mit stetigen Einnahmen gemacht werden.
 Gleiches gilt die Ausgaben, die einmalig sind oder im Jahr nur unregelmäßig vorkommen. Die
 Nachhaltigkeit wird von Experten festgelegt. Dabei sind die Experten der Meinung, dass ein
 Zeitraum von maximal acht Jahren genommen werden kann, um festzustellen, ob ein Unternehmen
 nachhaltig arbeitet. In der Immobilienbranche können Mietminderungen oder eventuelle
 Mieterhöhungen auch bei der Prüfung auf Nachhaltigkeit eine Rolle spielen.
Probleme bei der Ermittlung des Reinertrags
Immobilien, die gewerblich genutzt werden, machen bei der Ermittlung des Reinertrags meist
 Probleme. Der Markt verändert sich und es sind kaum Vergleichswerte vorhanden. Somit wird bei
 gewerblichen Immobilien der Umsatz zur Ermittlung des Reinertrags genommen. Dazu wird ein
 Sachverständiger beauftragt, der mit sehr großer Sorgfalt vorgeht. Er arbeitet viel mit
 Vergleichswerten, damit der Reinertrag ermittelt werden kann.